Dormagen Rätselraten um Kahlschlag in Delhoven

Dormagen · Wer hat das massive Abholzen an Reit- und Sportplatz angeordnet? "Wir waren es nicht", sagt die Stadt.

 Zu Rindenmulch gehäckselt ist ein Teil der gefällten Bäume.

Zu Rindenmulch gehäckselt ist ein Teil der gefällten Bäume.

Foto: kds

Es sollten zwei Meter im Einfahrtsbereich von der Klosterstraße in den Walter-Reuber-Weg sein, die der Landesbetrieb Straßen NRW von Bäumen und Gehölz befreien wollte. Und auf vier Meter Tiefe im weiteren Bereich, dorthin, wo auch die Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Bayer Dormagen liegt. Am Ende steht ein Kahlschlag, der viele Delhovener schockiert.

Für den Landesbetrieb erklärte ein Mitarbeiter am Donnerstag gegenüber unserer Redaktion, dass man für die tieferen Bereiche nicht zuständig sei. Gestern ergänzte die Stadt Dormagen, dass man von diesen Schnittarbeiten nichts wisse, "einen Auftrag dazu hat es von uns nicht gegeben", versichert Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe. Wer war es dann?

Die Verantwortung läuft wieder zurück in Richtung Landesbetrieb. Der hatte den Auftrag an ein Mülheimer Unternehmen gegeben, das wiederum einen Subunternehmen aus Brüggen mit den Arbeiten beauftragte. "Das sollte alles weg", erklärte der Kolonnen-Führer vor Ort. "Aufgrund der Karnevalstage lässt sich der genaue Arbeitsauftrag und wer wem was gesagt hat, leider nicht nachvollziehen", erklärte gestern ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW mit Sitz in Gelsenkirchen.

Schockiert haben die Verantwortlichen des Reit- und Fahrvereins Bayer Dormagen reagiert, der das betroffene Außengelände von der Stadt gepachtet hat. "Ich habe das ganze Ausmaß am vergangenen Samstag gesehen", sagt Vorsitzende Mareike Weihrauch, "ich bin entsetzt." Seit "ewigen Zeiten" gebe es die Bäume und Sträucher als Schutz, damit scheuende Pferde bei der An- oder Abreise nicht über die nicht besonders steile Böschung auf die Landstraße laufen. "Dieser Schutz ist jetzt weg und es ist einfach gefährlich", sagt Weihrauch. Im Verein ist man dabei, Angebote für den Bau eines Zaunes einzuholen. Der müsste stolze 250 Meter lang sein und kostet mehrere tausend Euro. "Wir sind nun wirklich kein reicher Verein, daher trifft uns das sehr. Aber wir müssen an die Sicherheit denken." Weihrauch denkt daran, den Auftraggeber für den massiven Kahlschlag an den Kosten für einen Zaun zu beteiligen. Der muss aber erst einmal ermittelt werden.

(schum)
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