Politikprojekt in Dormagen 40 Jugendliche diskutierten bei der SPD über Busse und Kaffeebecher

Dormagen · Schnupperstunden für 80 Jugendliche im Rahmen des #lifehackpolitik-Projektes in vier Ratsfraktionen: Rund 40 Jugendliche waren zu Gast in der SPD-Fraktionssitzung.

 Wieder im Ratssaal: 42 der mehr als 70 Jugendlichen, die beim Projekt „#lifehackpolitik“ mit Bürgermeister Erik Lierenfeld über seine Aufgaben diskutierten, nahmen nun an einer SPD-Fraktionssitzung teil. Weitere drei Fraktionen standen zur Auwahl.

Wieder im Ratssaal: 42 der mehr als 70 Jugendlichen, die beim Projekt „#lifehackpolitik“ mit Bürgermeister Erik Lierenfeld über seine Aufgaben diskutierten, nahmen nun an einer SPD-Fraktionssitzung teil. Weitere drei Fraktionen standen zur Auwahl.

Foto: Carina Wernig

Kommunalpolitik „mitmachen, verstehen, gestalten“ – so der Untertitel des Projekts „#lifehackpolitik“, das die Stadt Dormagen für Jugendliche anbietet. Und es kommt überragend gut an, wie die städtische Kinder- und Jugendbeauftragte Julia Stöcker bestätigt: „Die Resonanz ist super – sogar noch höher, als wir vorher gehofft hatten.“ Dass sich mehr als 80 Jugendliche in ihrer Freizeit intensiv mit Kommunalpolitik auseinandersetzen, freut Stöcker sehr. „Und sie machen aktiv mit und sind zuverlässig – das ist toll“, lobte sie.

Am Montag standen als erstes bei der SPD und etwas später bei der FDP die ersten beiden von vier Fraktionsbesuchen auf dem Programm der Jugendlichen, die sich nach dem Kennenlernen einiger Vertreter beim „Speed Debating“ für eine Fraktion entscheiden mussten: 42 wollten zur SPD, 17 zur CDU und je zwölf zur FDP und zu den Grünen. Am kommenden Montag, 25. Februar, sind die Jugendlichen zu Gast bei CDU und Bündnis 90/Die Grünen.

„Wir haben uns sehr über das große Interesse gefreut“, sagte Andreas Behncke, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Er lobte: „Die Schüler zeigten sich sehr interessiert und beteiligten sich rege und überaus diszipliniert.“ Wie er berichtete, seien einige der jungen Gäste ein wenig erstaunt gewesen, dass sowohl zwischen den Fraktionsmitgliedern als auch zwischen der Fraktion und Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD) nicht zwangsläufig Einigkeit geherrscht und es lebhafte Diskussionen gegeben habe, bevor ein Konsens gefunden wurde.

Die „Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs“, die im Rahmen eines Bürgerantrages von Laurenz Tiegelkamp und Max Schreier auf der Rats-Tagesordnung steht, war naturgemäß für die 42 jungen Gäste sehr interessant. Gefordert sind unter anderem kurze Taktzeiten und der Ausbau des Streckennetzes. Dabei gehe es nicht nur um die kostengünstigste Lösung, sondern auch um ein attraktives Gesamtangebot, um den Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen zu erleichtern, so Behncke.

Ein Raunen ging durch die Reihen der Jugendlichen, als die Zahl 45 Millionen Euro für die Finanzierung  der Sanierung von städtischen Schulen im Rahmen der Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) genannt wurde. Den Jugendlichen wurde verdeutlicht, dass Projekte solcher Größenordnung aufgrund des Verfahrens und des Aufwands zur Sicherstellung des Schulbetriebs nicht schnell umzusetzen sind und die meisten von ihnen die Inbetriebnahme der neuen Gebäude nicht mehr als Schüler erleben werden.

Viele kreative Hinweise gab es zum Thema „Mehrwegsystem für Kaffeebecher“. Die Verwaltung wird dem Rat vorschlagen, 500 mit dem Stadtlogo versehene „Dormagen-Mehrwegbecher“ als Werbe- und Sensibilisierungsmittel einzusetzen. Anregungen der Schüler, Gespräche mit Gastronomen zu führen, damit diese zehn Cent Rabatt für die Nutzung eines eigenen Bechers beim Kaffeeverkauf geben, wird die SPD mit in die Ratssitzung nehmen. Bei der Entscheidung über die Farbe des Stadt-Logos auf den Bechern stimmten die Jugendlichen gleichberechtigt mit ab.

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