Projekt in Dormagen Kino in der „Kulle“ startet im September

Dormagen · Die Vorbereitungen sind weit gediehen für den Start eines Programm- und Seniorenkinos in der Kulturhalle. Einen Kooperationspartner hat die Stadt schon und auch ein Film steht fest: „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“.

 Die Regisseure Cyril Dion und Mélanie Laurent des Dokumentarfilms „Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen“.

Die Regisseure Cyril Dion und Mélanie Laurent des Dokumentarfilms „Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen“.

Foto: Pandorafilm

Vielleicht hat es sogar etwas Gutes, dass Dormagen kein großes Multiplex-Kino mehr vorweisen kann. Denn aus diesem Mangel sind kreative Ideen entstanden: Filme vor der Kneipe „Pink“, Open-Air-Kino auf der Freilichtbühne und jetzt kommt unter der Regie der Stadt sogar ein Programmkino hinzu. Geplant ist, dass es im September in der „Kulle“ an den Start gehen wird. „Wir haben bis Ende des Jahres fünf Kino-Veranstaltungen vorgesehen“, sagt Ellen Schönen-Hütten, Fachbereichsleiterin Kultur. Wenn die Angebote angenommen werden, soll es im nächsten Jahr weitergehen. Immerhin: Ein Film steht bereits fest: am 23. Oktober soll der Dokumentarfilm „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ gezeigt werden, der inhaltlich eine Klammer zur Ausstellung „Weltbaustelle“ in der Stadtbibliothek bildet.

Das Besondere: Es wird Doppel-Veranstaltungen am jeweiligen Wochentag geben. Schönen-Hütten erklärt: „Natürlich werden wir das beliebte Seniorenkino wieder aufleben lassen. Das bedeutet, dass es nachmittags zuerst ein Angebot für Ältere geben wird – natürlich mit Kaffee und Gebäck – und danach einen niveauvollen Film im Rahmen des Programmkinos.“ Mit einer solchen Struktur können auch Kosten gespart werden. Denn die Stadt beabsichtigt, die benötigte Filmtechnik nicht zu kaufen, sondern zu mieten. „Die Ausschreibung läuft bereits. 17.000 Euro stehen im Haushalt dafür zur Verfügung.“ Schönen-Hütten ist zuversichtlich, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hinzukommen. Neben der Miete stehen auf der Ausgabenseite die Ausleihmiete für den jeweiligen Film und wohl auch die Beteiligung des Filmverleihers an den verkauften Eintrittskarten.

Ganz ohne fremde Hilfe geht es in diesem Metier dann doch nicht. So kooperiert die Stadt mit der in Zons ansässigen Filmverleihfirma „Filmlichter“, die bereits der starke Partner bei den Zonser Kinonächten ist. Mitinhaberin Verena Oefler ist die wichtige Beraterin an der Seite der Stadt. Das gilt auch für das Büro für bürgerschaftliches Engagement und das Netzwerk 55plus, die sich beim Seniorenkino einbringen. „Dort geht es nicht nur um das Filmegucken, sondern auch um den sozialen Aspekt“, weiß Schönen-Hütten. „Das Seniorenkino ist eine sehr beliebte Möglichkeit für Ältere, sich zu treffen, Gespräche zu führen und anschließend einen guten Film anzusehen.“ Vorgesehen ist, dass es für die Senioren an diesen Nachmittagen ein „All-inklusive-Ticket“ geben soll: Eintritt sowie Kaffee und Gebäck. Genau dieser Anker ist im vergangenen Jahr weggefallen, nachdem das Projekt „Dein Kino“ im Dormacenter nach nur kurzer Spielzeit wieder aus Dormagen weggegangen ist. Zuvor mussten die Senioren schon eine längere Zeit ohne ihren Kino-Nachmittag auskommen, nach dem das vorherige „Cineplex“ erst durch einen Brand lahmgelegt war und dann aus dem Dormacenter ausziehen musste.

Die Cineasten, die Top-Filme sehen wollen und sich in großen Kinosälen wohlfühlen, werden gleichwohl in Dormagen Verzicht üben und die Reise nach Köln oder Düsseldorf antreten müssen. Im Filmangebot im neuen Programmkino werden Blockbuster fehlen, auch älteren Datums – dafür sollen es feine Filmperlen sein, die anspruchsvollere Kinobesucher überzeugen sollen. Dabei will sich die Stadt von Expertin Verena Oefler beraten lassen, setzt aber auch auf die Mithilfe der künftigen Besucher: „Wir fänden es sehr schön, wenn die Dormagener Wünsche äußern würden, was sie gerne in der Kulle sehen möchten.“ Dafür kann man sich an das Kulturbüro der Stadt ebenso wenden wie an das Netzwerk 55plus oder das Büro für bürgerschaftliches Engagement.

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