Projekt in Dormagen Biogasanlagen werden geprüft

Dormagen · Der Umweltausschuss sprach sich auch für den Anbau von Energiepflanzen aus. Die Verwaltung erhielt einen Prüfauftrag und soll dann berichten.

 Auf dem Conradshof in Straberg wird bereits seit Jahren Biostrom- und -Wärme produziert.

Auf dem Conradshof in Straberg wird bereits seit Jahren Biostrom- und -Wärme produziert.

Foto: Klaus Schumilas kds

Beim Thema Klima- und Naturschutz ist Dormagen seit geraumer Zeit unterwegs. Jetzt geht die Stadt in einem Segment den nächsten Schritt. Der Umweltausschuss beschloss jetzt, dass die Stadt ein Förderprogramm zum Anbau von artenreichen Energiepflanzen prüfen soll. Ferner die Errichtung städtischer Biogasanlagen und die Nutzung des gewonnenen Biogases in städtischen Anlagen zur Kraftwärmekopplung. Die Entscheidung fiel allerdings nicht einstimmig, CDU und FDP votierten dagegen, das Zentrums enthielt sich der Stimme.

Die Grünen hatten sich für dieses Thema stark gemacht. „Der Anbau zertifizierter Blühpflanzenmischungen zur Energiegewinnung bietet ein großes Potenzial zur Förderung derr Artenvielfalt“, argumentierte René Jungbluth, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Die Flächen entwickeln sich zum Lebensraum vieler Insekten und Bodenlebewesen und bieten so auch Nahrung für zahlreiche Vogelarten. Der mögliche Flächenmehrbedarf sei vergleichsweise gering, so Jungbluth, „da keim vollständiger Ersatz von Mais angestrebt wird, sondern eine angemessene Beimischung.“

Städtische Biogasanlagen, die auf die Nutzung von artenreichen Energiepflanzen abgestimmt sind, könnten mittelfristig einen wesentlichen Baustein bei der Energiegewinnung sein und mithelfen, um Mehrkosten abzumildern. Die Kraftwärmekopplung wiederum ermögliche es, so der Grüne, das erzeugte Biogas mit besonders hohem Wirkungsgrad zu nutzen, da die zu nutzende Wärme letztlich nur ein Nebenprodukt der Erzeugung von elektrischer Energie sei. Dies böte sich insbesondere dort an, wo große Wärmemengen benötigt werden, so zum Beispiel bei Bädern oder großen Wohneinheiten, die über ein Nahwärmenetz verfügten.

Die FDP begründete ihre Ablehnung mit einer „grundsätzlichen Skepsis Ackerflächen für Energiegewinnung zu verbrauchen“, so Torsten Günzel. Mit Blick auf städtische Anlagen: „Diese Anlagen gehören nicht in städtische Hand. Wenn, dann müsse dies die evd tun.“  Ausschussvorsitzender Martin Pehe (Grüne) wies darauf hin, dass lediglich neun Prozent der Ackerflächen für Energiegewinnung genutzt würden.“

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