Bad-Entscheid in Dormagen Pro: Initiativen-Sprecherin Kerstin Born

Dormagen · Am Sonntag sind die Dormagener aufgerufen beim Bürgerentscheid darüber zu entscheiden, ob die beiden städtischen Hallenbäder in Nievenheim und in der Stadtmitte saniert und damit erhalten bleiben. Kerstin Born, Sprecherin der Bürgerinitiative bad nennt die Argument für einen Erhalt.

 Kerstin Born, Sprecherin der Bürgerinitative Bad

Kerstin Born, Sprecherin der Bürgerinitative Bad

Foto: S. Büntig

Welche Kosten entstehen bei einer Sanierung der beiden Hallenbäder?

Es entstehen Kosten im Umfang von 6,5 bis zu 8,8 Millionen Euro. Die Größenordnung basiert auf zwei Schätzungen aus Gutachten, die die Stadt in Auftrag gegeben hat, und deckt unvorhergesehene Mehrausgaben ab. Die Gemeinde Jüchen saniert gerade ihr Hallenbad in Jüchen laut einem Bericht der Neuss-Grevenbroicher Zeitung für rund 3,2 Millionen Euro inklusive der teuren Badtechnik mit Wasseraufbereitung.

Wie teuer ist der Bau eines neuen Hallenbades mit acht Bahnen und Lehrschwimmbecken?

Wahrscheinlich 11 bis 13 Millionen Euro. Die Stadt hat bis heute kein einziges reales Vergleichsobjekt mit acht Millionen Euro benannt oder eine detaillierte, unabhängige Kostenschätzung vorgelegt. Meerbusch hat noch in 2012 eine seriöse Machbarkeitsstudie für ein zwei Becken-Bad mit fünf Bahnen erstellen lassen. Ergebnis laut Bericht der NGZ: rund zehn Millionen Euro.

Wie unterscheiden sich die Folgekosten bei einer Sanierung bzw. bei einem Neubau?

Der Neubau wird teurer. Personalkosten werden bei laut Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann unverändertem Schwimmangebot nicht wesentlich geringer. Andere nicht zwingende Betriebskosteneinsparungen können die deutlich höheren Beträge für Zins und Tilgung nicht erwirtschaften, was die Stadt Dormagen in ihren Rechenmodellen bisher aber nicht berücksichtigt hat.

Wie wäre es möglich, alle Nutzer aus zwei Bädern in einem einzigen, neuen Bad unterzubringen?

Sie benötigen dafür zwei Sportbecken mit je fünf Bahnen in einem - schalldicht voneinander getrennt, mit einer entsprechenden Anzahl von Umkleidekabinen, Duschen, einem riesigem Parkplatz usw. Das ist erst recht nicht bezahlbar. Und die betriebswirtschaftlich gesehen erfreuliche Kundschaft aus dem Neusser Süden kommt dann trotzdem nicht nach Dormagen-Mitte.

Welches sind die entscheidenden drei Argumente für bzw. gegen eine Sanierung der beiden Bäder?

Zwei neuwertige Bäder können auch alles, was ein neues Bad leisten kann. Bei optimierter Planung hätten so gut wie alle Badbenutzer kürzere Wege. Davon profitieren Schul- und Vereinsschwimmer, Schwimmschüler und Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Außerdem ist die Sanierung billiger und kann in mehreren Schritten erfolgen. Siehe das Beispiel der Gemeinde Jüchen.

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