Dormagen Polizei sucht Serienmörder

Dormagen · Dormagen (PeS) Der Lastwagenfahrer, der im November 2003 eine Kölner Prostituierte ermordet und die Leiche auf einen Parkplatz im Gewerbegebiet Top-West gelegt hatte, ist ein Serientäter.

Dormagen (PeS) Der Lastwagenfahrer, der im November 2003 eine Kölner Prostituierte ermordet und die Leiche auf einen Parkplatz im Gewerbegebiet Top-West gelegt hatte, ist ein Serientäter.

Dieser Verdacht hat sich in den vergangenen Tagen bei der Mordkommission in Kassel erhärtet. Dort war die 18 Jahre alte Schülerin Anna in der Nacht auf den 8. Juli getötet worden.

Die gefundenen DNA-Spuren stimmten nicht nur mit denen im Dormagener Fall überein, sondern auch mit Partikeln, die bei einer 25 Jahre alten Prostituierten aus Köln im Oktober 2004 entdeckt worden waren (die NGZ berichtete).

Diese Frau war zu dem Fernfahrer in seinen Lastwagen gestiegen. Der Mann hatte sie angegriffen, die 25-Jährige konnte jedoch schwer verletzt entkommen. Jetzt klären die Ermittler in Kassel mögliche Parallelen bei weiteren offenen Mordfällen ab. "Wir sind sehr vorsichtig mit unserer Einschätzung, gehen jedoch im Moment davon aus, dass es wahrscheinlich weitere Opfer dieses Täters gibt", sagt Wolfgang Jungnitsch, Sprecher der Polizei in Kassel.

Übereinstimmungen gebe es beispielsweise im Fall einer 31 Jahre alten Frau, die im November 2005 einige hundert Meter von der Autobahn 45 im Siegerland tot aufgefunden wurde. Wie Anna und die Dormagener Tote war auch sie erwürgt worden. Staatsanwaltschaft und Polizei in Siegen erklärten gestern, dass DNA-Spuren zu den Funden in den Mordfällen Dormagen und Kassel zu passen scheinen.

Weiterhin sucht die Polizei nach Zeugen, vor allem unter Kollegen des Täters. Weil Hautpartikel unter den Fingernägeln der toten Anna gefunden worden sind, gehen die Ermittler davon aus, dass der Mann nach dem 8. Juli Kratzwunden im Gesicht oder am Körper gehabt haben muss.

Ein aktueller Ermittlungsschwerpunkt liege außerdem darauf, Speditionsunternehmen zu überprüfen, deren Lastwagen im Güterverkehr zwischen Nordhessen und dem Rheinland unterwegs sind. Hinweise nimmt die Mordkommission in Kassel unter der speziell eingerichteten Hotline 01 80 / 56 65 110 entgegen.

(NGZ)
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