Dormagen Polizei ist auf Hilfe der Dormagener angewiesen

Dormagen · Michael Meyer zeigt sich nach 100 Tagen als Wachleiter zufrieden mit der neuen Aufgabe, möchte aber die Bürger noch mehr einbeziehen.

 Michael Meyer ist seit 100 Tagen Wachleiter der Polizei in Dormagen. Dort arbeitet er zurzeit einige junge Kollegen in den Dienst ein.

Michael Meyer ist seit 100 Tagen Wachleiter der Polizei in Dormagen. Dort arbeitet er zurzeit einige junge Kollegen in den Dienst ein.

Foto: L. Hammer

Es war die richtige Wahl. Das kann Michael Meyer nach 100 Tagen als Wachleiter der Polizei in Dormagen sagen: "Die Stelle ist sehr interessant, Dormagen ist mir aus meiner Zeit als Dienstgruppenleiter noch bekannt", erklärt der 52-Jährige: "Ich fühle mich hier sehr wohl." Die Zusammenarbeit der Polizei mit der Stadt, dem Integrationsrat, der Kirche und den Vereinen sei hervorragend. "Gerade die Ordnungspartnerschaft wird in Dormagen gut mit Leben gefüllt", lobt Meyer. Überhaupt gebe es in Dormagen "kurze Wege", die zu schnellen und konsensfähigen Entscheidungen führen würden.

Dazu passe auch der positive Verlauf der bisherigen Schützenfest-Saison, bei der es zwar die ein oder andere Schlägerei von alkoholisierten Besuchern gegeben habe, allerdings ansonsten alles ruhig geblieben sei. "Da hat sich die Strategie, gemeinsam mit den Vereinen für mehr Präsenz der Polizei und Verantwortlichkeit der Veranstalter zu sorgen, ausgezahlt", meint Meyer.

Der neue Wachleiter wünscht sich jedoch noch mehr Aufmerksamkeit und Mithilfe der Dormagener: "Da wäre mehr Eigenverantwortung der Bürger hilfreich", appelliert er zum Beispiel an die Dormagener, dass sie ihre Fahrräder mit besseren Schlössern gegen Diebstahl sichern sollten: "Da werden 2500 Euro teure Elektrofahrräder mit einem einfachen Ringschloss gesichert, das viel zu schnell geknackt werden kann", weist Meyer darauf hin, dass die Faustregel gelte: "Zehn Prozent des Warenwertes in die Sicherung investieren." Bügelschlösser seien da viel sicherer und könnten nur mit einer Flex unter großem Krach geöffnet werden, was dann zu viel zu viel Aufmerksamkeit der Passanten führe. Kreisweit macht die Polizei mit hellblauen Anhängern auf das neue Klebe-Codier-Verfahren für Fahrräder aufmerksam, mit dem die Erkennungsnummer nicht mehr in den Rahmen eingefräst werden muss, sondern mit einem Aufkleber angebracht wird. Diese Info-Anhänger "Wir kleben Ihnen Eine!" verteilen die Polizisten in Dormagen an den Bahnhöfen in Horrem und Nievenheim an die Fahrradfahrer. Auch an geparkte Räder wird der Anhänger gehängt, um für mehr Sicherheit zu werben. Zwar sei der Fahrraddiebstahl in Dormagen in den ersten acht Monaten 2013 um mehr als 20 Prozent zurückgegangen, liege aber immer noch "zu hoch", wie Meyer betont.

Auch bei Beobachtungen von Nachbarn und Passanten bei Einbrüchen und Diebstählen wünscht sich Meyer mehr Hinweise und Anrufe bei der Polizei: "Lieber einmal zu viel Bescheid sagen, wenn etwas merkwürdig erscheint", fordert er auf, bei Verdacht auf eine Straftat die Polizeinummer 110 zu wählen. Hinweise gerade bei Einbrüchen, die sich in der dunkler werdenden Jahreszeit wieder häufen werden, helfen der Polizei, vor allem Serien-Täter zu fassen.

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Guido Klug (45), der seit 2011 in Dormagen tätig ist und Meyer aus der gemeinsamen Zeit bei der Leitstelle in Neuss kennt, arbeitet Michael Meyer zurzeit viele neue Kollegen in Dormagen ein: "Sie sind hochmotiviert", sagt Meyer über die jungen Kollegen. Insgesamt sind rund 50 Polizisten — inklusive der sechs Bezirksbeamten — auf der Dormagener Wache beschäftigt.

(NGZ)
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