Dormagen Polizei informiert über guten Einbruchschutz

Dormagen · Unter dem Motto "Riegel vor!" sind Experten der Polizei diese Woche unterwegs und beraten Interessierte zum Thema Einbruchschutz.

 Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser zeigt Bürgern den Unterschied zwischen einfachen und zusätzlich gesicherten Fenstern.

Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser zeigt Bürgern den Unterschied zwischen einfachen und zusätzlich gesicherten Fenstern.

Foto: Linda Hammer

Mit der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche. Besonders im Schutz der Dämmerung fühlen sich Einbrecher sicher und steigen oft in Häuser ein. So gab es allein im ersten Halbjahr 2013 im Rhein-Kreis Neuss 883 Wohnungseinbrüche. Zum Vergleich: Im kompletten Jahr 2012 gab es 1452 Wohnungseinbrüche im Kreis. Das zeigt, dass die meisten Einbrüche in der dunklen Jahreszeit erfolgen.

Um die Bevölkerung aufzuklären und auf das Thema Sicherheit und Einbruchschutz aufmerksam zu machen, veranstaltet die Kreispolizeibehörde diese Woche die Aktionswoche "Riegel vor!" Das Sicherheitsmobil der Polizei sucht jede Kommune auf und hat gestern auch in Dormagen Halt gemacht und Passanten auf dem Marktplatz vor dem Historischen Rathaus über Einbruchschutz informiert.

"Es ist wichtig, die Leute auf das Thema aufmerksam zu machen", sagte Uwe Wagensonner, Kriminaloberkommissar der Kreispolizei. Mit seinem Kollegen Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser informierte er die Passanten über mögliche Sicherheitsmaßnahmen. "Indem man Fenster, Haustüren und Terrassentüren sichert, kann man Einbrüche verhindern oder sie zumindest so lange verzögern, dass die Einbrecher aufgeben und den Einbruch abbrechen", sagte er.

An Beispielfenstern, die an einem Anhänger installiert waren, zeigten die Polizisten den Unterschied zwischen gesicherten und ungesicherten Fenstern und Beispiele für Türsicherungen. Christoph Kaiser demonstrierte an einem einfachen Fenster, das bis auf einen abschließbaren Griff keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen hatte, wie leicht man durch so ein Fenster in ein Haus einsteigen kann. Drei kleine Handgriffe mit einem langen Schraubenzieher und das Fenster war innerhalb von Sekunden geöffnet. "Schlösser am Fenstergriff schützen nur davor, dass man den Griff bei gekippten Fenster beispielsweise nicht bewegen kann. Bei dem Aufhebeln des kompletten Fensters nützt ein abschließbarer Griff gar nichts ", erklärte er den Zuhörern. Wichtig sei es, das Fenster als Ganzes zu sichern. Und nicht nur Fenster, auch Türen müssen gesichert werden.

"In der Regel sollten alle erreichbaren Fenster und Türen gesichert werden. Das heißt, Fenster und Türen im Erdgeschoss, aber auch im ersten Stock beispielsweise Balkontüren oder Fenster die oberhalb einer Garage sind. Eben alle, die durch Klettern oder mit Hilfe eines zweiten Einbrechers erreicht werden können", sagte er. Er empfiehlt besondere Schließzylinder für Türen und Mehrfachverriegelungen. Auch ein Sperrbügel für die Haustür sei vernünftig, damit man nicht jedem Fremden direkt die Tür ganz öffnet.

Bei den Passanten kam die Aktion gut an und viele ließen sich von den Polizisten beraten. "Ich finde es gut, dass es solche Aufklärungsaktionen gibt. Es war erschreckend, wie schnell das normale Fenster geöffnet war", sagte Regina Holter aus Delhoven. Sie und ihr Mann sind froh, bereits Sicherheitsfenster zu haben. "Bei uns wurde vor vielen Jahren einmal eingebrochen. Die Einbrecher haben damals alle unsere Sachen durchwühlt, sogar mein Nähgarn. So etwas soll uns nicht noch einmal passieren", sagte sie.

(NGZ)
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