Dormagen Politiker auf der Zielgeraden

Dormagen · Am Sonntag fällt die Entscheidung. Für die Dormagener Politiker endet mit der Stimmabgabe der Bürger für den Landtag ein Wahlkampf-Marathon. Die NGZ hat die Fraktionsvorsitzenden gefragt, wie sie das Finale erleben.

 Der Wahlkampf geht seinem Ende zu – noch hängen die Plakate der Kandidaten an jeder Ecke. Die Wahlkämpfer aber sind froh, dass es bald vorbei ist.

Der Wahlkampf geht seinem Ende zu – noch hängen die Plakate der Kandidaten an jeder Ecke. Die Wahlkämpfer aber sind froh, dass es bald vorbei ist.

Foto: APN

42,195 lange Kilometer muss laufen, wer einen Marathon zu Ende bringen will. Wiljo Wimmer sieht sich auf den letzten 195 Metern. "Man fragt sich: Hält man bis zum Ziel durch?" Wer den Fraktionsvorsitzenden der CDU in Dormagen und Landtagskandidaten fragt, was er die kommenden Tage vorhat, erntet trotzdem ein Lachen. "Wahlkampf natürlich." Die Liste der Auftritte, die er bis Samstagabend in Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen absolviert, klingt abenteuerlich. Erst der Sonntag erlaubt ein Durchatmen. "Da bin ich als Flötist des Tambourcorps Feste Zons auf dem Rheinfelder Schützenfest". Seine Gedanken werden auch dann um die Wahl kreisen. "Man merkt, dass die Spannung steigt." Und die Kräfte schwinden. "Endlos Wahlkampf möchte ich nicht machen."

Auch Bernhard Schmitt ist froh, dass der Wahltag kommt. "Es wird Zeit", sagt der Fraktionsvorsitzende der SPD in Dormagen, "die Belastung ist wesentlich höher als im politischen Alltag". Auch der beschert ihm Termine an vier Tagen pro Woche. Immerhin sei der Landtagswahlkampf nicht so intensiv wie bei der Kommunalwahl.Sonntagmittag wird er sich SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft in Neuss ansehen, abends im Rathaus mitfiebern. "Dann können wir alle Umfragen in die Tonne kloppen." Gleichwohl registriert er Rückenwind durch die Demoskopen.

Beate Brebeck findet ebenfalls, dass der Landtagswahlkampf nicht so schlaucht wie das kommunale Kräftemessen. "Man ist persönlich nicht so involviert." Die Fraktionsvorsitzende der FDP will aber "die Kollegen in der Landespolitik unterstützen." Dazu geht sie Samstag auf die Straße, erst in Ückerath, dann in Dormagen. Samstagabend aber ist Schluss. "Dann bin ich zu einer Geburstagsfeier eingeladen und mache einen Haken an den Wahlkampf." Ihre Prognose? "Ich hoffe, es reicht für Schwarz-Gelb — wenn die FDP zweistellig wird."

Ingo Kolmorgen, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Grüne, will bis zur letzten Minute durchziehen. "Der Wahlkampf endet Sonntag, 18 Uhr", denn: "Unsere Wähler entscheiden erst spät, wo sie ihr Kreuzchen machen." Vor allem im Internet kämpft er um Stimmen bis zuletzt. "Rot-Grün ist zu schaffen."

Abstand vom Geschehen hält Hans-Joachim Woitzik, Vorsitzender der Zentrum-Fraktion. "Ich habe mich am Wahlkampf wenig beteiligt", sagt er. Berufliche Termine waren wichtiger. Zudem gehe es für seine Partei nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um "ein paar tausend Stimmen mehr als 2005". Er prognostiziert: "Das Ergebnis wird Auswirkungen auf die Dormagener Kommunalpolitik haben."

(NGZ)
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