Politik in Dormagen „Neue“ JU ist jetzt viel breiter aufgestellt

Dormagen · Nach einer Durststrecke verfügt die Junge Union unter Neu-Vorsitzenden Alessio Selalmatzidis über ein Dutzend aktiver Kräfte.

 Die neue Führungsspitze der JU mit dem Vorsitzenden Alessio Selalmatzidis und Stellvertreterin Cäcilia Gernand. Es fehlt Karlotta Puls.

Die neue Führungsspitze der JU mit dem Vorsitzenden Alessio Selalmatzidis und Stellvertreterin Cäcilia Gernand. Es fehlt Karlotta Puls.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Wenn sich die Junge Union in Dormagen zur Mitgliederversammlung trifft, und auf der Tagesordnung ist der Punkt „Wahlen“ zu finden, bedeutet das immer: Bei der Nachwuchsorganisation der CDU steht ein Führungswechsel an. So war es auch jetzt: Weil der bisherige Amtsinhaber Martin Euler aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand, musste die Nachfolge geregelt werden. Neuer Vorsitzender ist Alessio Selalmatzidis. Der 19-Jährige war zuvor als Stellvertreter mit im Führungsteam. Als seine Stellvertreterinnen fungieren weiterhin Cäcilia Gernand und Karlotta Puls (neu).

Kontinuität wird bei der JU nicht besonders groß geschrieben. Dem späteren Fraktionsvorsitzenden André Heryschek, der 2012 ausschied, folgten bis heute sechs Vorsitzende: Alana Schiffer (2012/13), Jens Annas (2013), Paul Cannata (2014/15), Katja Linek (2016/17), Martin Euler (2017/18) und jetzt eben Selalmatzidis. Kein Wunder, dass Personal und Stabilität zwei Begriffe sind, die dem neuen Vorstand wichtig sind. „Zeitweise haben wir nur zu Dritt zusammengesessen“, erinnert sich die 22 Jahre alte Cäcilia Gernand. Das sieht inzwischen viel besser aus: Aus dem Kreis der rund 60 JU-Mitglieder ist es ein Dutzend junger Leute, die sich aktiv einbringen, diskutieren und anpacken. Genau darum geht es auch dem neuen JU-Chef: die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. „Der Beisitzer soll nicht nur dabei sitzen, sondern auch eine konkrete Aufgabe übernehmen.“ Und: „Wir möchten für Politik werben, vor allem für die Bedeutung von Kommunalpolitik.“ Sehr geholfen habe das viel beachtete, im Rathaus von Julia Stöcker initiierte #lifehack-Politik-Projekt geholfen. „Drei, vier von den Teilnehmern sind bei uns gelandet und aktiv dabei“, so Selalmatzidis. Die Kommunalpolitik werde, so die Einschätzung der Jungen Union, bei vielen Jugendlichen unterschätzt, bzw. das Wissen darüber sei recht gering.

Als Themen hat die „neue“ JU unter anderem Umwelt, Mobilität, Sicherheit und Ordnung, Freizeitgestaltung, Wohnungsbau und Kommunikation mit der Jugend in Social Media identifiziert. Dort liege ein Schwerpunkt eher bei Instagram und YouTube als bei Facebook. Mit Fotos und Videos soll so die eigene Organisation, aber auch die Politik in Dormagen altersgerecht transportiert werden. Auf diesem Weg soll es auch gelingen, junge Leute für die Teilnahme an der Kommunalwahl zu interessieren. Bei dieser Wahl wird die Junge Union traditionell unterstützend eingreifen. Aber auch, so ist der Plan, mit Kandidaten in einigen Wahlkreisen eine Rolle spielen wollen.

Bei konkreten Vorstellungen geben Selalmatzidis und Gernandt an, weiter für Verbesserungen beim ÖPNV einzutreten – Stichwort: kostenloses Busfahren – Ansatzpunkte für eine größere Attraktivität von Dormagen bei Jugendlichen zu finden. Ein Ärgernis ist aus Sicht der JU-Spitze die Schließung des Hallenbads Sammys in den Herbstferien. „Ausgerechnet dann, wenn Jugendliche Ferien und damit Zeit haben, ist das Bad zu“, kritisiert Selalmatzidis. Er zeigte zwar Verständnis für die Notwendigkeit von Arbeiten in dem Bad, „aber man könnte diese Zeit doch splitten und auch Tage vor den Ferien in Anspruch nehmen“. Auch wenn dabei Schul- und Vereinsschwimmen ausfallen würde.

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