Dormagen Politik erlaubt Windpark-Beteiligung

Dormagen · Die energieversorgung dormagen (evd) kann sich an einem Windpark beteiligen und dafür fast 900.000 Euro investieren. Mit den Stimmen der Jamaika-Koalition und der SPD votierte der Stadtrat für den Erwerb von Gesellschaftsanteilen. Nach lebhafter Diskussion lehnten Zentrum, Bürger für Dormagen (BfD), Ein Herz für Dormagen und der fraktionslose Knut Freitag das Projekt ab.

 Der Einstieg in die Windkraft ist für die evd perfekt. Nach dem Votum der Politik kann sie Anteile an einem Park erwerben.

Der Einstieg in die Windkraft ist für die evd perfekt. Nach dem Votum der Politik kann sie Anteile an einem Park erwerben.

Foto: evd

Die Gegner führten erhebliche Zweifel an der Richtigkeit dieser Investition ins Feld. Die Frage von Dr. Dietrich Krueger (BfD), "Wenn das ein so lukratives Projekt ist, warum gibt RheinEnergie Anteile ab?", blieb unbeantwortet. Er sprach von einer "gewagten, sehr spekulativen Investition. Wir wissen nicht, ob das tatsächlich ein gutes Geschäft für Dormagen ist." Ähnlich äußerte sich der Fraktionsvorsitzende des Zentrums, Hans-Joachim Woitzik, der sich nach eigenen Angaben die Firmenstruktur des betreffenden Windparks Heckelberg-Breydin GmbH& Co. KG genauer angesehen hat. Er sprach von einer "sehr unübersichtlichen Struktur", die RheinEnergie gewählt habe. Woitzik stellte die Frage in den Raum, die ebenfalls unbeantwortet blieb, warum eine Beteiligung von 7,5 Prozent fast 900 000 Euro kosten sollen? "RheinEnergie will die Hälfte seiner Anteile verkaufen und steckt sich dann sechs Millionen Euro Cash in die Tasche." Windkraft sei keine nachhaltige Investition, so der Zentrums-Politiker. Er forderte die evd auf, "sich besser um günstigen Strom für die Dormagener zu kümmern". Ein Antrag von Krueger, das Thema zu vertagen, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Der Windpark in der Nähe von Berlin ist 2004 in Betrieb genommen worden und daher, so die Verwaltung, ein "erwachsener Bestandswindpark". Der Windpark besteht aus zwei nebeneinanderliegenden Standorten an der Grenze von zwei Landkreisen mit insgesamt 18 Windkraftanlagen, Nabenhöhe 85 Meter und Rotordurchmesser 77 Meter. Der Jahresertrag entspricht einer Stromproduktion für rund 1500 Haushalte und einer CO2-Ersparnis von 23 000 Tonnen.

(schum)
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