Delhovener kämpfen für mehr Sicherheit an der Ortseinfahrt Planke soll Fußgänger schützen

Delhovener kämpfen für mehr Sicherheit an der Ortseinfahrt · Schnurgerade zieht sich die L 280 von Horrem in Richtung Delhoven. Eine richtige Rennpiste auf der ordentlich aufs Gaspedal gedrückt wird. Für manche gab es allerdings am Ortseingang von Delhoven schon ein böses Erwachen. Sie bekamen an der Querungsstelle Klosterstraße die Kurve nicht - und schossen über das Ziel hinaus. Die Delhovener fordern am Ortseingang zum Schutz der Radler und Fußgänger eine Planke. NGZ-Foto: M. Reuter

Schnurgerade zieht sich die L 280 von Horrem in Richtung Delhoven. Eine richtige Rennpiste auf der ordentlich aufs Gaspedal gedrückt wird. Für manche gab es allerdings am Ortseingang von Delhoven schon ein böses Erwachen. Sie bekamen an der Querungsstelle Klosterstraße die Kurve nicht - und schossen über das Ziel hinaus. Die Delhovener fordern am Ortseingang zum Schutz der Radler und Fußgänger eine Planke. NGZ-Foto: M. Reuter

Gerade in jüngster Vergangenheit gab es mehrere Fälle, bei denen Autofahrer von der Straße abkamen und über den Fuß-/Radweg bretterten. Alfred Dahmen, Vorsitzender des Planungs- und Bauausschuss, und Andreas Buchartz, Vorsitzender des Bezirksausschusses Hackenbroich/Delhoven, stehen die Sorgenfalten auf der Stirn. Nicht auszudenken, wenn beispielsweise ein Fußgänger oder Radfahrer im falschen Moment dort vorbeigegangen wäre.

"Durch die fehlende Schutzleitplanke wären sie einer besonderen unabwendbaren Gefahr ausgesetzt gewesen", heißt es in einem Schreiben vom 6. März an den Landesbetrieb Straßenbau in Mönchengladbach, mit dem die beiden Kommunalpolitiker der Notwendigkeit einer Schutzleitplanke "den erforderlichen politischen Nachdruck verleihen" wollen. Ein Schritt, der "ergänzend zur Vorkorrespondenz" der Stadtverwaltung Dormagen unternommen wurde.

Es sei eine fast schon unendliche Geschichte, meint Buchartz. Bereits Ende April 2002 habe Dahmen das Problem erstmals angesprochen. Die Stadt reagierte prompt und versuchte, den Landesbetrieb für diesen neuralgischen Punkt am Delhovener Ortseingang zu sensibilisieren. Ohne Erfolg, denn die im Schreiben angesprochene Mittelinsel befinde sich hinter der Ortstafel und somit in der 50-km/h-Zone: "Die Insel und alle Verkehrszeichen sind gut sichtbar, und zudem ist der gesamte Bereich beleuchtet."

Darüber hinaus ergebe sich aus der Auswertung der Unfalldatenliste der Kreisbehörde keine Notwendigkeit für die Absicherung durch eine Planke. Auch ein erneuter Vorstoß Anfang Oktober 2002 lief ins Leere. Neben dem Verweis auf die Unfallstatistik wurde nun auch das Kostenargument "für die dauernde Unterhaltung und die Reparaturen" ins Feld geführt. Einer Begrünung wurde darüber hinaus eine Absage erteilt, da dadurch gleichfalls "ein erhöhter Pflegeaufwand" entstehe.

Unterhalt und Folgekosten müssten auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung auf die Stadt übertragen werden. Im Juli vergangenen Jahres teilte der Landesbetrieb dem Tiefbauamt schließlich mit, dass für die Schutzplanke ein finanzieller Aufwand von rund 2.500 Euro veranschlagt werden müsse: "Alle Kosten für den Bau, die Unterhaltung und den sicheren Betrieb der Schutzplankenanlage trägt die Stadt."

In der Septembersitzung des Bezirksausschusses informierte der Technische Beigeordnete Hans-Dieter Schwarz dann über die auf die Stadt zukommende Belastung. "Diese Mittel stehen zurzeit nicht zur Verfügung", heißt es in der Vorlage mit Blick auf die Haushaltslage der Kommune. Im November leitete Schwarz dann nochmals den Appell des Bezirksausschusses an den Landesbetrieb "als Träger der Straßenbaulast" weiter.

In der jüngsten Sitzung des BZA war das Problem erneut Thema. Alfred Dahmen nutzte dabei die Gelegenheit, eine Erklärung über die "außerordentlich gravierende Gefahrensituation" abzugeben. Für ihn und Buchartz steht fest, dass sich der Landesbetrieb aus der Verantwortung stehlen will. "Das Land steht in der Pflicht." Zwischenzeitlich wurde auch Landtagsabgeordneter Karl Kress eingeschaltet. In Delhoven kocht derweil die Volksseele.

"Erste Bürgerproteste formieren sich bereits", so Buchartz und Dahmen in ihrem Brief nach Mönchengladbach. Von dort kam am Montag auf Nachfrage der NGZ allerdings Entwarnung, die Angelegenheit sei geklärt: "Die Stadt will die Planke errichten." Der Fachbereich Tiefbau hat nach Auskunft der Verwaltung bereits Angebote eingeholt. Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen.

(NGZ)
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