Dormagen Planer wollen grünes Beethovenquartier

Dormagen · Mit überarbeiteten Entwürfen für die Gestaltung des neuen Beethovenquartiers stellten sich die vier Architekturbüros erneut der Öffentlichkeit vor. Ein Preisgericht entscheidet jetzt, welcher Plan Modell für das neue Viertel stehen wird.

 Holger Hoffschröer von "Reicher Haase" stellte einen Entwurf vor, der beiden Besuchern gut ankam. Er nennt das Modell "Wohnhöfe im Park".

Holger Hoffschröer von "Reicher Haase" stellte einen Entwurf vor, der beiden Besuchern gut ankam. Er nennt das Modell "Wohnhöfe im Park".

Foto: Georg Salzburg

Die Planung für das neue Wohngebiet mitten in der Stadt, das unter dem Namen "Beethovenquartier" vermarktet werden wird, ist auf der Zielgeraden angekommen: Am Dienstagabend stellten die vier Architekturbüros ihre überarbeiteten Modelle vor, am Mittwoch ging das Preisgericht in Klausur, um den Sieger zu ermitteln. Während diese Experten sich dafür einige Stunden Zeit nehmen, um die Vorschläge genau unter die Lupe zu nehmen, gab es bei der Abschlusspräsentation in der Kulturhalle zumindest ein erstes Stimmungsbild unter den Besuchern. Danach dürften die Chancen der beiden Büros Reicher Haase aus Aachen sowie Ortner und Ortner aus Köln durchaus gut sein.

 Christian Heuchel von Ortner+Ortner ist von "Beethovens Gärten" mit vielen Bäumen überzeugt.

Christian Heuchel von Ortner+Ortner ist von "Beethovens Gärten" mit vielen Bäumen überzeugt.

Foto: Georg Salzburg

Dabei geht es nicht nur um das Preisgeld in Höhe von 13.000 Euro, die der Sieger erhält, sondern darum, auf welcher Grundlage das Bebauungsplanverfahren angeschoben werden soll. Und es geht um die zukünftige Heimat von rund tausend Menschen, die in den bis zu 400 Wohneinheiten leben werden. Zwischen Robert-Koch-Straße im Norden, Haberlandstraße im Westen und dem Realschulareal im Süden soll, so hat es auch Bürgermeister Erik Lierenfeld formuliert, ein "attraktives Wohnquartier" entstehen. Grün, zentral gelegen, mit guter Verkehrsanbindung und ansprechender Architektur. Welche Schwerpunkte die vier Büros legen, machten sie in ihrer kurzweiligen Präsentation vor rund 80 Zuhörern deutlich. Die Architekten formulierten ihre Vorstellungen in der berufsspezifischen, blumigen Sprache und ließen die Besucher von "Wohnen am Park" über "Beethovens Gärten" und "Gartenstadt" bis zu "Wohnhöfen am Park" träumen.

 Verena Trojan (r.) von Trojan+Trojan aus Darmstadt sieht ein "urbanes Gartenstadt-Quartier".

Verena Trojan (r.) von Trojan+Trojan aus Darmstadt sieht ein "urbanes Gartenstadt-Quartier".

Foto: Georg Salzburg

Sie zeigten ihre Vorstellungen von einem 5,5 Hektar großen engeren Plangebiet, in dem Wohnen und Infrastruktur (Bäcker, Café usw) entstehen sollen, sowie einem 5,1 Hektar großen äußeren Plangebiet als Grün-, Erholungs- und Freizeitbereich. Eine wichtige Rolle spielte dabei, das wurde auch in den beiden öffentlichen Präsentationen durch Besucher formuliert, die Verkehrs- und Parksituation, die Dichte der Bebauung mit den in der Regel drei- und viergeschossigen Häusern, und ein Angebot von unterschiedlichen Wohntypen und -formen.

 Thomas Schüler vom gleichnamigen Büro in Düsseldorf stellte die "Wohnhöfe im Park" vor.

Thomas Schüler vom gleichnamigen Büro in Düsseldorf stellte die "Wohnhöfe im Park" vor.

Foto: Georg Salzburg

Die vier Modelle waren in vielen Punkten ähnlich: Parken in Tiefgaragen, zentrale und dezentrale Höfe als Orte der Kommunikation, breiter Grünzug um das Beethovenquartier. In der detaillierten Betrachtung gab es Unterschiede: bei der Anlage von Besucherparkplätzen im Quartier oder zwischen der eher konzentrierten, "engen" Bauweise mit kräftigen Hausblöcken im Entwurf von Trojan+Trojan (Darmstadt) und den etwas luftigeren Vorschlägen von Reicher Haase sowie Ortner und Ortner, die das Thema "grün" stark betonen - mit Wegen durchs Quartier oder Joggingstrecke drumherum.

Ortner wünscht sich "hochwertige Materialien, um einen teuren Charakter" für das Viertel herzustellen. Architekt Thomas Schüler sprach davon, die Größe des Parks zu erweitern - und von Stellplätzen eher im Außenbereich des Quartiers.

(schum)
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