Dormagen Piwipp: Ein Traum wird wahr

Dormagen · Die Fähren-Initiative aus Monheim hat ein altes Fährboot gekauft, das jetzt in der Maier-Werft in Brohl neu ausgestattet wird. Jetzt wurde auch der Fähranleger zur Piwipp bei Rheinfeld gebracht.

 Der Physiker Professor Dr. Heiner Müller-Krumbhaar setzt sich für die Fährverbindung von der Piwipp nach Monheim ein. Jetzt wurde auf Dormagener Seite ein 26 Meter langer Steiger aus Düsseldorf angeliefert.

Der Physiker Professor Dr. Heiner Müller-Krumbhaar setzt sich für die Fährverbindung von der Piwipp nach Monheim ein. Jetzt wurde auf Dormagener Seite ein 26 Meter langer Steiger aus Düsseldorf angeliefert.

Foto: S. Büntig

Dormagen/Monheim Kathi Siepen ist schon ganz aufgeregt: "Es wird wie früher", sagt die Bewohnerin der Piwipp. Ihre Eltern hatten den Landgasthof bis 1989 als Orderstation für die vorbeifahrenden Schiffe betrieben – damals über Lautsprecher, so dass die Gäste auf der Terrasse des Gasthofs alles mitbekamen. Bis 1977 fuhr auch das Piwipper Bötchen vom Anleger nach Monheim und zurück – genutzt von vielen Spaziergängern, Boten und Radlern.

Und genau diese Fähre soll wiederbelebt werden. So wollen es insbesondere die Monheimer, die eine entsprechende Initiative gegründet haben. Aber auch in Dormagen findet das Thema dank des Bemühens von Marketing-Manager Guido Schenk zunehmend Interesse.

Boot wird neu ausgebaut

Seit einigen Tagen rückt der Traum von der Fähre in greifbare Nähe. "Wir haben ein Boot gekauft", berichtet der Initiativen-Vorsitzende Professor Heiner Müller-Krumbhaar (65). Der Institutsleiter für Festkörperforschung an der RWTH Aachen und im Forschungszentrum Jülich kämpft unermüdlich für die Fährverbindung. "Bei vielen Monheimern und Dormagenern besteht das Bedürfnis zu einem engeren Kontakt." Zudem kämen die gut ausgebauten Radwege auf beiden Seiten des Rheins besser zur Geltung.

Der Verein hat für "knapp über 10 000 Euro" eine Fähre gekauft, die früher auf der Ruhr ihren Dienst versehen hat und seitdem auf der Maier-Werft in Brohl vor sich hin gammelte. Doch in wenigen Monaten soll sie in neuem Glanz erstrahlen. Müller-Krumbhaar: "Wir haben mit dem Schifffahrts-Aufsichtsamt genau festgelegt, was zu tun ist." Angemeldet ist das Boot dort übrigens bereits unter dem Namen "Piwipp". Allerdings wird die Renovierung nicht billig: Der Verein muss dafür rund 100 000 Euro aufbringen. Müller-Krumbhaar: "Wir stehen in viel versprechenden Kontakten mit mit einigen Sponsoren." Der Sprecher der Initiative rechnet damit, dass das Boot bereits im späten Frühjahr kommenden Jahres fahren wird. Die behördlichen Genehmigungen liegen bereits vor; drei Fährleute – alte und erfahrene Kapitäne und Fährmänner – stehen für den Dienst bereit.

Auf Dormagener Seite wurde jetzt eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Mit großem Aufwand und zwei Spezialfahrzeugen wurde der Anleger für die Fähre angeliefert. Der 26 Meter lange Steiger lagert jetzt am Ufer. Dort wird er wieder zusammengesetzt und soll später zu Wasser gelassen werden. Zuvor werden laut Kathi Siepen zwei Betonbefestigungen für die Ketten am Ufer gebaut. "Damit kann der Steiger bei fast jedem Wasserstand halten", so die Piwipp-Bewohnerin.

Für Ausflügler ergeben sich damit ganz neue Möglichkeiten. Zum Beispiel nach Monheim übersetzen und mit der Zonser Fähre wieder zurückkehren.

(NGZ)
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