Dormagen Pfadfinder erleben den russischen Alltag

Dormagen · Die Delrather Pfadfinder vom Stamm "Greifen" pflegen seit Jahren Kontakte nach Russland. Jetzt war Gelegenheit, über die klassischen Zeltlager-Treffen hinaus auch einmal die Lebenswirklichkeit der Freunde kennenzulernen.

 Deutsch-russische Freundschaft: Die Pfadfinder aus Delrath verstanden sich mit ihren Altersgenossen bestens. Nach einem internationalen Treffen in Loporovo ging es für zwei Tage nach Moskau, dann für eine Woche nach Schukow.

Deutsch-russische Freundschaft: Die Pfadfinder aus Delrath verstanden sich mit ihren Altersgenossen bestens. Nach einem internationalen Treffen in Loporovo ging es für zwei Tage nach Moskau, dann für eine Woche nach Schukow.

Foto: ON

Überwiegend auf Englisch, teilweise aber auch mit Händen und Füßen: Bei der Verständigung mit ihren russischen Freunden mussten die acht Pfadfinder und Pfadfinderinnen vom Delrather Stamm "Greifen" des öfteren improvisieren. Das trübte den 18-tägigen Besuch der 16- bis 18-Jährigen (drei junge Frauen, fünf junge Männer) in Russland aber nicht im Geringsten. Die "Rover", so werden die ältesten Pfadfinder genannt, verlebten eine abwechslungsreiche Zeit – und brachten viele neue Eindrücke mit nach Hause.

"Wir hatten diesmal auch Gelegenheit, den Alltag der Russen kennenzulernen, zusätzlich zum typischen Pfadfinderleben im Zeltlager", berichtete Roverleiter Dieter Schulten, der die Delrather begleitete. Die Pfadfinder waren einer Einladung ihrer "Kollegen" aus Schukow im Kreis Kaluga gefolgt, die 2012 für zwei Wochen Gäste in Dormagen waren. "Wir haben damals viel zusammen unternommen, waren im Aquazoo, im Chempark und in der Düsseldorfer Altstadt", erinnerte sich Schulten. Dabei sei dann der Wunsch gereift, auch einmal den Alltag der russischen Freunde zu erleben. Dieser Wunsch wurde nun eine Woche lang Wirklichkeit. "Wir waren zusammen in einem See schwimmen, haben Museen besucht und das Kneipenleben genossen", erzählte Schulten. Auch zu einer russischen Band wurde Kontakt geknüpft. "Einmal sind unsere Schlafsäcke nass geworden, da haben uns die Musiker gleich aus der Patsche geholfen", sagte Schulten.

Bei einem offiziellen Empfang durch die Stadtverwaltung von Schuckow bekam der 56-Jährige, der seit 20 Jahren bei den Delrather Pfadfindern aktiv ist, die Gelegenheit, über die seit 2007 bestehenden Kontakte des Delrather Pfadfinderstammes zu russischen Pfadfindern zu berichten. Der jetzige Besuch war in den vergangenen sechs Jahren die dritte Begegnung in Russland, zwei Rückbegegnungen haben 2010 und 2012 in Dormagen stattgefunden. Mit den Jugendlichen aus Schuckow war es das insgesamt zweite Treffen.

Die Verwaltung von Schukow bedankte sich für den Austausch, der im vergangenen Jahr den Pfadfindern aus ihrer Stadt zuteil wurde, förderte die Begegnung finanziell und wünschte viel Erfolg für eine weitere Zusammenarbeit. Zuvor hatte der Stamm "Greifen" an einem neuntägigen internationalen Pfadfindertreffen in Lopotovo teilgenommen, etwa 60 Kilometer nordwestlich von Moskau. Dort lebten sie mit 300 Pfadfindern aus Russland, Kasachstan, Estland und Bulgarien zusammen. Ehe es weiter nach Schukow ging, reisten die Delrather auch noch für zwei Tage zu einer Besichtigungstour in die russische Hauptstadt.

In Lopotovo wurden viele Kontakte geknüpft. Und prompt gab es für den Stamm "Greifen" die nächste Einladung: Bulgarische Pfadfinder schlugen der deutschen Gruppe für 2014 eine gemeinsame einwöchige Wandertour durch das bulgarische Bergland vor. Eine Begegnung mit jungen Russen findet nächstes Jahr nicht statt.

Alle Begegnungen wurden gefördert durch die Stadt Dormagen und die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch.

(NGZ)
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