Stadtrat Dormagen Tiefgarage Zons wird bald saniert

Zons · Nach langer Diskussion sprach sich der Stadtrat einstimmig gegen die Verfüllung der Garage am neuen Kreisarchiv aus.

 Wenn die oberirdischen Stellplätze am neuen Kreisarchiv in Zons fertiggestellt sind, soll schnellstmöglich auch die Tiefgarage der SVGD grundsaniert werden. Für die Zeit der Sperrung soll ein Modell entwickelt werden, um Dauermietern die Parkplätze oben anzubieten.

Wenn die oberirdischen Stellplätze am neuen Kreisarchiv in Zons fertiggestellt sind, soll schnellstmöglich auch die Tiefgarage der SVGD grundsaniert werden. Für die Zeit der Sperrung soll ein Modell entwickelt werden, um Dauermietern die Parkplätze oben anzubieten.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Erwartungsgemäß gab es beim Thema Parkplätze in Zons eine lange Diskussion im Stadtrat. Trotz Kritik sprach sich der Stadtrat einstimmig für eine Sanierung und gegen eine Verfüllung der Tiefgarage der SVGD am neuen Kreisarchiv in Zons aus. Die 64 Plätze, die fast zu 100 Prozent von Dauermietern belegt sind, bleiben erhalten, müssen aber aufwendiger saniert werden, als zunächst gedacht. Danach sollen sie 40 Jahren nutzbar sein.

Die 70 oberirdischen Parkplätze sollen bis Ende des Jahres, spätestens bis Januar 2019, hergerichtet werden – inklusive Kanal- und Fugensanierung, zudem soll die Rampe zeitnah saniert werden. Dafür sind rund 500.000 Euro veranschlagt. Dann könnten diese Parkplätze – bis auf die direkt an der Schlossmauer, die in einem Teilstück vom Rhein-Kreis saniert werden muss – ab Frühjahr genutzt werden. Die eigentliche Sanierung der Tiefgarage, die ca. eine Million Euro kosten wird, sollte erst in den nächsten zwei Jahren erfolgen. Auf Antrag von Kai Weber, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU, soll sie „unmittelbar nach Beendigung des Bauabschnitts 1“ erfolgen.

Die Erläuterungen des Ingenieurs Norbert Brauer über den Zustand der Tiefgarage, die die Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) vor zehn Jahren auf Beschluss des Rates von der Stadt „geerbt“ hatte, stießen im Stadtrat auf „Entsetzen“ (Hans-Joachim Woitzik, Zentrum) wegen der „dramatischen Bilder“ (Karl Kress, CDU) aus der „Tropfsteinhöhle“ (Joachim Fischer, SPD). Denn die Vorarbeiten für die Sanierung förderten weitere Schäden wie Haarrisse in der Decke und zerstörte Fugen in der 45 Jahre alten Tiefgarage zutage. Zunächst war die SVGD von Sanierungskosten von 428.000 Euro für den Parkplatz ausgegangen. „Auch wenn der Eigenbetrieb irgendwo eine Wand öffnet, tauchen unerwartete Mängel auf“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Die Alternative „Verfüllung“ war mit Gesamtkosten von 2,4 Millionen Euro nur geringfügig preiswerter als die große Sanierung für insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Norbert Brauer wies zudem auf die Schwierigkeiten einer Verfüllung hin: Sie würde die 64 Parkplätze zerstören, als „Altlast im Grundstück“ verbleiben, eine neue Leitung für die Entwässerung und eine aufwendige Abstützung der Schlossmauer nötig machen. „Die Verfüllung müsste der Steuerzahler komplett tragen, bei der Sanierung hätten wir die Parkplätze und eine Teil-Refinanzierung“, fasste SPD-Fraktionschef Andreas Behncke zusammen.

Die Betonsanierung, so verdeutlichte Brauer, könne nur im Ganzen erfolgen, nicht teilweise. „Aber die Tiefgarage wäre nicht in der ganzen Zeit gesperrt“, hatte er gesagt. Allerdings schon während der Abbrucharbeiten an der Rampe und ihrer Erneuerung, die er mit knapp zwei Monaten angab. Die Dauer der Innensanierung wurde nicht beziffert. „Wir versuchen, so schnell wie möglich die Fahrgasse zur Tiefgarage wieder zu öffnen“, sagte SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz, der betonte, dass trotz der „strukturellen Schwächen nie eine Gefahr für die Nutzer der Garage“ bestanden habe.

„Wir werden ein Modell entwickeln, dass die Dauermieter aus der Tiefgarage in der Sanierungszeit einige der oberen Parkplätze angeboten bekommen“, versprach Lierenfeld, der die Anregung Bernhard Schmitts (SPD) aufnahm, auch nach der Sanierung dort Plätze für Dauermieter zu schaffen.

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