Parasiten in Dormagen Zecken-Ärger in heimischen Wäldern

Dormagen · Ab einer gewissen Temperatur erwachen Zecken aus ihrer Winterstarre. Ein Parasitologe erklärt, wie gefährlich Zecken-Bisse in Dormagen sind.

 Auch im Knechtstedener Wald in Dormagen befinden sich zahlreiche Zecken. Grundsätzlich lassen diese sich gut entfernen.

Auch im Knechtstedener Wald in Dormagen befinden sich zahlreiche Zecken. Grundsätzlich lassen diese sich gut entfernen.

Foto: Carsten Pfarr

Sieben Grad Celsius“ lautet die magische Grenze hinsichtlich der Aktivität von Zecken in Deutschland, unter sieben Grad fallen die lästigen Parasiten in Winterstarre und sind zunächst außer Gefecht gesetzt. Diese Grenze ist auch in Dormagen schon seit einigen Wochen überschritten und die robusten Krabbeltiere erwachen aus der Starre und suchen nach Opfern, die sie stechen können. Daher steht das Thema insbesondere bei Hundebesitzern aktuell vermehrt auf der Tagesordnung. Immer wieder warnen Tierfreunde sowie Spaziergänger in den Sozialen Medien (beispielsweise in Gruppen wie „Nette Dormagener“) vor Zecken-Bissen bei Tier und Mensch.

Auch Hundebesitzerin Marie Althaus hatte in diesen Tagen eine unangenehme Begegnung mit den winzigen Blutsaugern: „Mir ist bewusst, dass der Frühling in der Regel auch Zecken mit sich bringt, das ist natürlich weder für Hund noch für den Menschen angenehm. Nachdem mein Charly in der vergangenen Woche gleich zwei Zecken mit nach Hause brachte, wollte ich andere Hundebesitzer einfach noch einmal darauf aufmerksam machen, wie wichtig es nun ist, die Tiere auf Zecken zu kontrollieren und auch Maßnahmen wie Anti-Zecken-Produkte oder eine Grundimmunisierung zu beachten.“

In den meisten Fällen sind die milbenstämmigen Tiere für Hunde und Katzen nicht gefährlich (es gibt jedoch Ausnahmen). Unangenehmer wird es bei einem Zeckenbiss für den Menschen. Doch wie gefährlich sind eigentlich die Zecken in den heimischen Wäldern in Dormagen? Parasitologe Werner Mehls erklärt: „Die meisten Menschen sorgen sich bei einem Zeckenbiss um die Übertragung der Krankheit Borreliose. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Gefahr in Süddeutschland grundsätzlich höher ist, als hier bei uns. In Nordrhein-Westfalen, also auch in Dormagen, übertragen etwa 10 Prozent der Zecken Borrelien.“ Er führt aus: „Nicht jeder zehnte Zeckenstich überträgt die Krankheit, es kommt auch darauf an, wie lange die Zecke sich auf der Haut befindet.“ Insbesondere niedrige Büsche und Felder seien „perfekte Orte“ für die Zecken. „Ich empfehle grundsätzlich, bei Besuchen im Wald festes Schuhwerk, eine lange Hose und langärmlige Oberteile zu tragen. Helle Kleidung ist sinnvoll, da man die Zecken darauf besser erkennt. Nach einem Spaziergang sollte man sich immer gründlich absuchen. Findet man eine Zecke, dann sollte man diese schnellstmöglich mit einer Pinzette oder anderem Werkzeug entfernen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort