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Dormagen Palliativ-Team macht täglich Hausbesuche

Dormagen · Das erste Quartal des neuen Palliativ-Teams Dormagen ist positiv verlaufen. Zehn Schwerstkranke konnten lückenlos begleitet werden, neun davon zu Hause. Insgesamt 80 Prozent der Schwerkranken sterben in ihrem gewohnten Umfeld.

 Der Ärztliche Leiter des Palliativ-Teams Dormagen, Dr. Udo Kratel (l.), ist mit dem Start der lückenlosen Versorgung Schwerstkranker sehr zufrieden. Das Team knüpft an die bestehende Palliativ-Versorgung an.

Der Ärztliche Leiter des Palliativ-Teams Dormagen, Dr. Udo Kratel (l.), ist mit dem Start der lückenlosen Versorgung Schwerstkranker sehr zufrieden. Das Team knüpft an die bestehende Palliativ-Versorgung an.

Foto: Georg Salzburg

Der Start des zum 1. März gegründeten Palliativ-Teams Dormagen (PTD) ist geglückt. "Wir können die erfreuliche Bilanz ziehen, dass wir zehn schwerstkranke Patienten in Kooperation mit ihren Hausärzten täglich beistehen konnten", erklärt Dr. Udo Kratel, Ärztlicher Leiter des Palliativ-Teams. Die hoch intensive Betreuung schließt drei bis vier Hausbesuche am Tag, Beratung und Betreuung in Koordination mit den Pflegediensten der Caritas und der Diakonie ein. "Die Zusammenarbeit im Palliativbereich war schon sehr gut in Dormagen, sie ist aber jetzt noch intensiver geworden", sagt Dr. Kratel.

In Würde sterben - und würdig bis zum Tod leben - beides möglichst im Kreise der Lieben zu Hause. Das wünschen sich die meisten Menschen. "Das können wir inzwischen in fast 80 Prozent der Fälle ermöglichen", erklärt Dr. Kratel - früher waren die Prozentsätze umgekehrt, starben fast 70 Prozent der Schwerstkranken im Krankenhaus. Auch bei den zehn Patienten, die das Palliativ-Team im ersten Quartal seines Bestehens betreut hat, ist nur ein Schwerkranker im Krankenhaus gestorben.

Seit vielen Jahren setzen sich die Hospizbewegung, das Praxisnetzwerk der Ärzte und das Ambulante Palliativ-Zentrum für die Versorgung der Schwerstkranken ein. Auch die Zusammenarbeit mit der Palliativstation im Kreiskrankenhaus wurde ausgebaut. Patienten mit besonders ausgeprägten Symptomen wurden bisher auch betreut, das allerdings freiwillig. Im März ist ein verlässlicher Vertrag mit festen Standards geschlossen worden, der es ermöglicht, die Betreuung auch mit den Kassen abzurechnen. Den Vertrag zur "Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung" (SAPV) schlossen die nordrheinischen Krankenkassen, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und das Dormagener SAPV-Team ab, das als Palliativ-Team Dormagen (PTD) unter dem Dach der Hospizbewegung Dormagen arbeitet. "Damit konnte die letzte Lücke im Netzwerk für Schwerkranke und Sterbende in Dormagen geschlossen werden", sagte Dr. Udo Kratel bei der Vorstellung Ende April.

Das PTD ist für 150 000 Einwohner in Dormagen, Rommerskirchen und angrenzenden Gebieten zuständig. Wie Kratel erläuterte, ist das Ziel die "umfassende pflegerische, medizinische und hospizliche Betreuung und Begleitung von schwerkranken Menschen, die an lebensbegrenzenden Erkrankungen leiden und nicht in der Klinik oder einem Hospiz, sondern in ihrem vertrauten Umfeld behandelt werden möchten". Die SAPV orientiere sich an den individuellen Bedürfnissen der Patienten und ihrer Angehörigen: "Nicht das medizinisch Machbare, sondern die gewünschte Behandlung, insbesondere eine angemessene Schmerztherapie und Symptomlinderung, steht im Vordergrund", betonte Kratel. Das Palliativ-Team kann auf das 2007 gegründete Netzwerk der allgemeinen ambulanten Palliativ-Versorgung (AAPV) zurückgreifen, ebenso auf das Ambulante Palliativ-Zentrum des Praxisnetzes Dormagen mit seinen 44 Haus- und Fachärzten sowie auf die 50 ehrenamtlichen Kräfte der Hospizbewegung Dormagen.

(NGZ)
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