Dormagen Olympiafieber erfasst nicht alle

Dormagen · Viele, aber längst nicht alle Dormagener verfolgen die olympischen Wettkämpfe in London vor dem Fernseher. Neben Freude über die erreichten Medaillen gibt es Frust über verpasste Chancen.

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Noch bis zum 12. August messen sich die besten Sportler der Welt in London. Die Deutschen Athleten hatten es bis gestern Abend auf Platz acht des olympischen Medaillenspiegels geschafft. Vor allem die Leistungen von Diskuswerfer Robert Harting und die der deutschen Ruderer haben die Dormagener bisher beeindruckt. Enttäuschung über die bisherige Medaillenbilanz machte sich gestern Nachmittag in der Innenstadt und an der Römertherme nur vereinzelt breit.

"Über die Medien wurde eine sehr hohe Erwartungshaltung aufgebaut", sagt Horst Lips. Zusammen mit seiner Frau Irene Riebel kam er gestern zum Schwimmen in die Römertherme. Diese ergänzt: "Nun dauern die Olympischen Spiele nur noch einige Tage und die aufgebauten Erwartungen wurden nicht erfüllt. Das enttäuscht natürlich etwas." Sie rät zu mehr Zurückhaltung. "Angesichts der Tatsache, dass es in großen Ländern natürlich auch mehr Spitzensportler gibt als in Deutschland sind die bisherigen Leistungen unserer Athleten in den verschiedenen Sportarten jedoch sehr gut", fasst sie zusammen.

Wolfgang Pries wundert sich über das gute Abschneiden der Britischen Sportler. "Nach den Spielen sollte analysiert werden, was unsere Athleten noch von den Briten lernen können", rät er. Auch Rudi Küppers beobachtet das Abschneiden der weiteren Teilnehmerländer: "Die Sportler anderer Nationen haben in den vergangenen Jahren in Sachen Können sehr stark aufgeholt", resümiert er.

Ingrid Kaufhold ist vom Abschneiden der deutschen Sportler enttäuscht: "Es wurde zu wenig in den Sport investiert." Sie pflichtet Bundespräsident Joachim Gauck bei, der anlässlich der Eröffnung der Spiele forderte, der Sport müsse wieder mehr in der Breite gefördert werden. "Der Fokus liegt zu sehr auf Einzelsportlern", sagt Kaufhold.

(NGZ)
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