Freizeit-Tipps Fürs Wochenende Offene Denkmäler erkunden

Dormagen · Bundesweit wird am Sonntag mit dem Tag des offenen Denkmals dazu eingeladen, sich aktiv mit Geschichte auseinanderzusetzen. Im gesamten Rhein-Kreis besteht dazu an 21 unterschiedlichen Orten Gelegenheit.

 Die alten Werkstätten von Klsoter Knechtsteden - hier bei der Inbetriebnahme des Dieselaggregats 2013 - sind am Sonntag zu besichtigen.

Die alten Werkstätten von Klsoter Knechtsteden - hier bei der Inbetriebnahme des Dieselaggregats 2013 - sind am Sonntag zu besichtigen.

Foto: H. Jazyk

Der Tag des offenen Denkmals am 13. September steht in diesem Jahr bundesweit unter dem Motto "Handwerk, Technik, Industrie". Damit unterstützen die Veranstalter auch im Rhein-Kreis die europaweite Kampagne "European Industrial and Technical Heritage Year 2015", die die Bedeutung dieser industriellen und technischen Denkmale für die Denkmallandschaft in Europa unterstreichen will. Immerhin ein Drittel der Angebote, die dazu im Kreisgebiet gemacht werden, lassen das klare Bemühen erkennen, diesen Ansatz aufzugreifen. Aber die anderen Ziele sind deshalb nicht weniger lohnend, denn auch Kirchen, Hofanlagen, Burgen oder Klöster formen unsere baukulturelle Identität und unseren Blick auf die Geschichte.

Die Windmühle in Zons, die Wassermühle in Gustorf oder die Braunsmühle in Kaarst, durch die am Sonntag Führungen angeboten werden, sind für das Motto in diesem Jahr wie geschaffen. Sie vermitteln einen Blick in die Lebens- und Arbeitswelt der Vergangenheit und ein Stück Technikgeschichte. Die Villa Erckens in Grevenbroich, in der das "Museum der niederrheinischen Seele" beheimatet ist, wurde im 19. Jahrhundert als Fabrikantenvilla für den Textilindustriellen Oskar Erckens errichtet und kann so als Beleg für den industriellen Aufbruch im Deutschen Reich der Gründerzeit gesehen werden. Als Paradebeispiel für Bauernhöfe am Niederrhein steht der Tuppenhof in Kaarst, der von einer Zeit kündet, als die Landwirte auch Selbstversorger und Handwerker waren. Das Backhaus der Anlage steht symptomatisch dafür. Um die wirtschaftlichen und handwerklichen Beziehungen von Kloster Meer in Meerbusch nachzuzeichnen, lädt das dortige Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu einer Fahrradexkursion ein. Als das technische Denkmal schlechthin muss aber aktuell das Epanchoir, die Wasserkreuzung von Nordkanal und Obererft, in Neuss gelten. Dieses Bauwerk aus napoleonischer Zeit wurde bei einem früheren Denkmaltag schon einmal als Modell gezeigt, heute kann es als Baustelle besichtigt werden. Denn die Rekonstruktion des Bauwerks strebt ihrer Vollendung entgegen.

Weitere Ziele sind das Kloster Knechtsteden, Dormagens Historisches Rathaus, die Stadtbefestigung von Zons oder das Alte Pastorat in Grevenbroich. Alle Angebote (mit Ansprechpartnern und Programm) gibt es im Internet: www.tag-des-offenen-denkmals.de ( -nau)

(NGZ)
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