Immer wieder Ärger Öffnungschaos in der Postbank-Filiale

Dormagen · Freitagnachmittag zu, Samstagvormittag ebenso, gestern und heute ganztägig geschlossen: Viele Dormagener ärgern sich über die Filiale an der Römerstraße. Pakete abgeben, Briefe aus den Postfächern holen - nichts geht.

 Die Postfiliale an der Römerstraße ist auch am Mittwoch geschlossen.

Die Postfiliale an der Römerstraße ist auch am Mittwoch geschlossen.

Foto: Klaus D. Schumilas kds

Dienstag und Freitag sind Markttage. An beiden Tagen ist die Innenstadt gut gefüllt, profitieren nicht nur die Marktbeschicker vom Zulauf der Kunden, sondern auch die Geschäfte. Viele Dormagener nutzen dabei die Gelegenheit, Geld- oder Postgeschäfte zu erledigen. Letzteres ist zurzeit schwierig, weil die Postbank-Filiale an der Römerstraße (Eingang Rathaus-Galerie) ständig geschlossen ist. Sehr zum Leidwesen vieler Kunden, deren Gemütslage zwischen Ratlosigkeit und starker Verärgerung schwankt. Sie standen auch gestern vor verschlossenen Türen, heute wird es nicht anders sein. Die Begründung dafür fehlt. An der Eingangstür hängt lediglich ein Zettel, dem die „Öffnungszeiten“ zu entnehmen sind. Oder andersherum: wann geschlossen ist. „Leider ist die personelle Situation aufgrund von  Personalausfällen aktuell sehr angespannt“, sagt Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt.

Eine der Kundinnen, Waltraud Kinner, kann das einfach nicht verstehen: „Es gibt im Vorfeld keine Informationen“, sagt sie. Sie erzählt, dass ihre Mutter mit dem Rollator aus Rheinfeld zur Postbank kommt, um ein Paket abzugeben und vor verschlossener Tür steht. „Das soll doch ein Dienstleistungsunternehmen sein - so geht es nicht.“ In der vergangenen Woche ging das „Öffnungs-Chaos“ bereits los: Am Freitagnachmittag sowie am Samstagmorgen war die Filiale geschlossen. Am Montag dieser Woche wurden die Vorhänge um 12.30 Uhr zugezogen, am Dienstag und auch am heutigen Mittwoch ist die Filiale geschlossen. Am Donnerstag soll sie, so verspricht es der Aushang, von 9 bis 14.15 Uhr geöffnet sein. Am stark frequentierten Freitag erst ab 12.45 Uhr und am Samstag von 9 bis 13 Uhr. Erschwerend kommt hinzu, dass parallel zur geschlossenen Filiale auch kein Zugang zu den Schließfächern möglich ist. Seinem Ärger darüber machte gestern auch Albert O. Grabowski, Inhaber eines Unternehmens für Hausverwaltungen & Wohnungsverwaltungen, Luft: „Die Postbank hat mal wieder zu. Für Geschäftsleute ist die Situation besch..., denn erst am Montag konnte die Samstagpost abgeholt werden.“ Sarkastisch schließt er an: „Am Dienstag und Mittwoch ist die Postfachanlage ebenso zu, somit wird hoffentlich am Donnerstag die Post von drei Tagen einsortiert. So kann das nicht weitergehen.“

Es ist kein Einzelfall, im Gegenteil. Immer wieder ärgern sich Kunden über plötzliche Schließungen. Ganz krass war es 2016, wo wegen Krankheit  oder wegen „unvorhersehbarer Ereignisse“, wie es mal auf einem Ausgang hieß, diese Filiale mehrfach geschlossen war.

Die Postbank-Sprecherin bedauert die Situation: „Bedauerlicherweise sind aktuell auch Vertretungskräfte erkrankt, daher kommt es zu temporären Schließungen der Filiale.“ Mit Blick auf das „Vier-Augen-Prinzip“ sei es leider nicht möglich, die Filiale am Dienstag regulär zu öffnen. „Auch am Mittwoch wird die Filiale geschlossen bleiben sowie am Donnerstag- und Freitagnachmittag. Dies bedauern wir angesichts der Unannehmlichkeiten, die dies für unsere Kunden mit sich bringt, sehr.“ Inzwischen ist auch die Politik alarmiert. SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Behncke: „Das ist alles andere als kundenfreundlich. Vielleicht sollte die städtische Wirtschaftsförderung ihre guten Kontakte mal zur DHL spielen lassen.“ Er kündigte an, seinen Kollegen Kai Weber vom Koalitionspartner CDU zu kontaktieren, um über einen gemeinsamen politischen Vorstoß zu sprechen.

Derweil kündigt Laduch-Reichelt an: „Um zukünftig stabilere Öffnungszeiten gewährleisten zu können, wird die Postbank im nächsten Monat in der Filiale Dormagen eine zusätzliche Stelle besetzen.“

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