Konzert in der Basilika Begeisterung für Bach und Haydn in Knechtsteden

Knechtsteden · Der Neusser Münsterchor und das Orchester „Sonare“ boten Festliche Musik.

 Joachim Neugart dirigierte das Konzert.

Joachim Neugart dirigierte das Konzert.

Foto: Woi

(oeh) Die Idee von Kantor Joachim Neugart, nach all‘ den weihnachtlichen Festveranstaltungen und Feierlichkeiten im ruhigen Monat Januar und dazu noch in der zur Meditation anregenden Basilika des Klosters Knechtsteden ein Konzert anzubieten, scheint immer mehr Anklang zu finden. Der weite Kirchenraum war anlässlich der „Festlichen Musik zum Neuen Jahr“ fast ganz gefüllt.

Seinem Münsterchor und dem Orchester „Sonare“ Neuss hatte der Quirinus-Kantor keine leichten Aufgaben übertragen: die wenig bekannte Kantate 133 von Johann Sebastian Bach „Ich freue mich in Dir“ und die „Große Mariazeller Messe C-Dur“ – die umfangreichste und eine der schwierigsten Messkompositionen Joseph Haydns.

Von Neugart mit intensivem Einsatz und stets motivierend geleitet (bei der Kantate sogar vom Tasteninstrument aus), konnten sowohl die klangvoll und ausgeglichen, homogen und dynamisch differenzierend sich präsentierenden Vokalisten als auch das ausgewogen musizierende Orchester ohne Abstriche überzeugen. Die strahlkräftigen Trompeten und die Pauke sorgten für festlichen Glanz während Oboe d‘amore I und II in der Kantate berückende Farben beisteuerten.

Den Solisten sind anspruchsvolle Aufgaben übertragen. Schon in der Kantate ließen sie aufhorchen, doch ihre Qualitäten kamen erst in der Messe voll zur Geltung. Sopranistin Elisa Rabanus beglückte mit Höhensicherheit und bestechender Koloraturfertigkeit vor allem im „Laudamus te“ – darüber hinaus in den bekenntnishaften „Credo =ich glaube“ -Einschüben. - Elvira Bill, erst einen Tag vor dem Konzert für ihre Erkältungsbedingt ausgefallene Alt-Kollegin Angela Froemer eingesprungen, gestaltete – neben diversen, bestens gelungenen Soloeinsätzen - ein „Crucifixus etiam pro nobis = für uns gekreuzigt“, das zu Tränen rühren konnte. - Leonhard Reso wusste mit seinem angenehm baritonal timbrierten, ruhig geführten Tenor vor allem im eindrücklichen „Et incarnatus est“ zu fesseln. - Achim Hoffmann sang mit sonorem, raumfüllendem Bass.

Diese glänzend virtuose Haydn-Messe, reich an kontrapunktischer Kunst und opernhafter Ausdrucksdichte, faszinierte in solch vorbildlicher Interpretation sehr – reicher Beifall dankte allen Mitwirkenden.

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