Dormagen Neues Gewerbe am Silbersee

Dormagen · RWE will Gewerbeflächen am Silbersee an die Stadt verkaufen. Das hat das Unternehmen gestern in Gesprächen mit der SPD des Rhein-Kreises signalisiert. Das Verbindungsstück zum Hafen will RWE allerdings selbst nutzen.

Im Norden von Dormagen dürften heute die Korken knallen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das umstrittene Gewerbegebiet "Am Kohnacker" am Ortsrand von Delrath realisiert wird, ist seit gestern weniger wahrscheinlich geworden. RWE hat gestern in Gesprächen mit der SPD des Rhein-Kreises Neuss signalisiert, das Gewerbegebiet am Silbersee an die Stadt Dormagen verkaufen zu wollen. Bisher hatte das Unternehmen die Fläche als Reservestandort für ein Kraftwerk vorgesehen. "Zusammen mit angrenzenden Flächen würde eine Gewerbefläche von etwa 40 bis 50 Hektar Größe zur Verfügung stehen", sagte Rainer Thiel, Vorsitzender der Kreis-SPD und Sprecher der Partei im Planungsausschuss des Regionalrats.

Insgesamt 40 bis 50 Hektar

Rund 35 Hektar dieser Fläche würde RWE zur Verfügung stellen, der Rest wären etwa Ackerflächen, die günstig hinzugekauft werden müssten.Über einen Kaufpreis für das Gelände sei gestern noch nicht gesprochen worden.

Das Gelände am Silbersee wird seit längerem als Alternative zur Fläche Am Kohnacker gehandelt; ein weiteres Areal westlich der A 57 hatte die Bezirksregierung stets aus Landschaftsschutzgründen abgelehnt. Erst vor wenigen Wochen hatte die Stadt erklärt, dass Gewerbe auf dem ehemaligen Gelände von Fiege & Bertoli an der B 9 erschlossen werden können.

Ein kleines Verbindungsstück zum Hafen in Stürzelberg möchte RWE allerdings selbst als Gewerbefläche nutzen. "Dort geht es darum, Alunorf verkehrlich zu erschließen", so Thiel, der nun hofft, dass das Vorhaben von den anderen Parteien unterstützt wird. Wie schnell und gut das vonstatten geht, hängt nach Meinung der SPD auch davon ab, ob der Autobahnanschluss Delrath realisiert wird. "Es ist wichtig, dass der Autobahnanschluss kommt", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt. Dann stünden alle Möglichkeiten offen.

Bisher stand der Umsetzung des Autobahnanschlusses allerdings das Unternehmen Gerling, Holz & Co. (GHC) im Wege, das mit giftigen Gasen handele und zu nahe an der A 57 läge. Nachdem der Nahverkehrs- und Straßenbauausschuss des Rhein-Kreises das Vorhaben bereits ins Jahr 2014 verschoben hat, wird sich auch das vom TÜV Nord bearbeitete Gutachten hinziehen. Der TÜV-Mitarbeiter soll klären, ob von dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Unternehmen GHC eine Gefahr ausgeht. Ein TÜV-Sprecher hatte noch im August gesagt: "Da passiert momentan nichts."

(NGZ)
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