Dormagen Neuer Wirbel um Dezernentenstelle

Dormagen · Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat den Antrag der Zentrums-Mitglieder gegen die Besetzung der Dezernentenstelle abgelehnt. Somit kann der Hauptausschuss wie geplant am Donnerstag über die neue Personalie entscheiden.

Doch der Wirbel um die Stelle reißt nicht ab. Grund sind die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der Bürger für Dormagen, Dr. Dietrich Krüger. Er unterstellt in einem WDR-Bericht, dass das noch nicht veröffentlichte Gutachten der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA), eine Gefälligkeit sei. "Im WDR wurde der Verdacht laut, dass die Haushaltslage der Stadt zu gut weggekommen sei", teilte die Stadt Dormagen am Freitag mit.

Einer der Verfasser, GPA-Mitarbeiter Thomas Görtz, gehöre zu den Bewerbern für die Dezernentenstelle. Der Tenor des Berichts: Görtz habe sich einen Wettbewerbsvorteil verschafft. "In meinen Augen handelt es sich bei diesem Bericht und diesen Vermutungen um einen ungeheuerlichen Vorgang", erklärte Erster Beigeordneter Ulrich Cyprian am Freitag.

Der von Krüger und dem WDR genannte Bewerber Görtz hatte sich nach NGZ-Informationen bereits Ende 2009 in einem früheren Verfahren als Beigeordneter bei der Stadt beworben. Cyprian machte noch einmal deutlich, dass das Bewerbungsverfahren nicht öffentlich sei. "Eine rechtliche Bewertung des Vorgangs ist noch zu prüfen", sagte er. Durch die Vorwürfe könne die genannte Person geschädigt werden. Cyprian: "In meinen Augen bleibt das Ganze nicht ohne negative Folgen für das Ansehen der Stadt." Montag werde der WDR-Bericht im Rathaus thematisiert.

Zuvor äußerte sich der Fraktionsvorsitzende des Zentrums, Hans-Joachim Woitzik, zur Ablehnung seines Antrags durch das Verwaltungsgericht: "Die Entscheidung markiert einen schwarzen Tag für Dormagen." Der Bürgerwille sei auf der Strecke geblieben. Für Hoffmann und seine Verbündeten stelle die Entscheidung keinen Erfolg dar: "Sie müssten sich vielmehr für ihr Verhalten gegenüber den Bürgern schämen." Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann hingegen: "Ich bin froh, dass sich das Gericht nicht auf die politische Kampagne eingelassen hat." Am 12. Oktober hatten die Vertreter des Bürgerbegehrens gegen einen neuen Beigeordneten — Woitzik, Adolf Pamatat und Dieter Moll — einen Antrag auf einstweilige Anordnung beim Verwaltungsgericht eingereicht — erfolglos.

(NGZ)
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