Dormagen Neuer Norbertpark für Knechtsteden

Dormagen · Mit zwei Gottesdiensten unter freiem Himmel wurde gestern Mittag der neue Norbertpark auf dem Klostergelände eingeweiht. Der neue Ort der Ruhe und des Miteinanders wurde zum größten Teil von den NGK-Schülern finanziert.

 Bitte Platz nehmen: Gestern wurde der Norbertpark mit seinen vier langen Steinreihen eröffnet. In den beiden vorderen Reihen sitzen die Mitinitiatoren, u. a. Pater Hermann-Josef Reetz (r.) und Schulleiter Johannes Gillrath (4. v. r.).

Bitte Platz nehmen: Gestern wurde der Norbertpark mit seinen vier langen Steinreihen eröffnet. In den beiden vorderen Reihen sitzen die Mitinitiatoren, u. a. Pater Hermann-Josef Reetz (r.) und Schulleiter Johannes Gillrath (4. v. r.).

Foto: B. Rosenbaum

Die Tischtennisplatten auf dem Schulhof müssen nicht mehr zum Sonnenbaden zweckentfremdet werden. Den Schülern des Norbert-Gymnasiums steht seit gestern ein Idyll zur Verfügung, um das sie beneidet werden dürfen: der zwischen Basilika, Schulgebäude und Sportplatz gelegene Norbertpark, der als Ort der Ruhe, der Entspannung, aber auch der Begegnung und als Veranstaltungsstätte genutzt werden kann. Unter maßgeblicher Beteiligung der Schülerschaft wurde dieses kleine Paradies in Form eines offenen Amphitheaters von Landschaftsplanern und -gärtnern geschaffen. Das Besondere: Mit 35.000 Euro stemmten die Schüler den Großteil der Kosten von insgesamt knapp 43.000 Euro.

Der links am Eingang platzierte Stein, der die Inschrift Norbertpark trägt, erinnert an die rund 20-jährige Geschichte des Areals. Denn diese Fläche wurde damals für die Patres und Studenten der dort ansässigen katholischen Hochschule geschaffen. "Später diente er auch als ,Raucher-Park' für die älteren Schüler", erinnerte sich der stellvertretende Schulleiter Michael Odenthal. Heute kommen 1300 Schüler in den Genuss, dieses Kleinod nutzen zu können. Von einem "Herzens-Projekt" sprachen die (ehemaligen) Schülersprecher, "man sieht, über welches Potenzial die Schule verfügt", so Tim Ilbertz, Paul Jürgens und Paul Frorath. Unter maßgeblicher Federführung der Lehrerin Gertrud Odenthal entwarfen sie eine Vorstellung für einen kleinen Park, der den Vorstellungen der Schülerschaft gerecht wird. Drei Jahre dauerte der Prozess bis zur Fertigstellung. Jetzt gibt es für Lehrer auch keine Ausreden mehr, den Unterricht auch einmal im Freien abzuhalten: "Hier können auch zwei größere Gruppen gleichzeitig unterrichtet werden", meinte Tim Ilbertz. Weil auch Stromzugänge vorhanden sind, können kleinere Konzerte, (Schul-)Gottesdienste oder Kulturveranstaltungen über die Bühne des schuleigenen Technikteams gehen. "Es ist ein Geschenk, dass wir Schule so gestalten dürfen", sagte Schulleiter Johannes Gillrath. "Eine solche Chance haben andere Schulen so nicht", schätzt er die Rahmenbedingungen ein.

Der Norbertpark wird von bauhistorisch wertvollen Bauwerken der Klosteranlage Knechtsteden, dem Torhaus und der Klosterbasilika St. Andreas eingerahmt. Das Gelände wurde viele Jahre nicht mehr genutzt. "Durch die Zahl der Schüler, die Einführung des Ganztagsschulbetriebs und die gesellschaftlichen und schulischen Veranstaltungen bestand ein großer Bedarf, die Freifläche nutzbar zu machen", sagt Wilhelm Meller, Vorsitzender des Trägervereins des Gymnasiums. Die Idee, ein offenes Amphitheater anzulegen, leitete die Schülervertretung 2013/14 in die Wege, ein Schuljahr später beschloss die SV die finanzielle Unterstützung für die Sitzreihen mit 150 Plätzen. Das Geld wurde durch Sponsored Walks und private Unterstützer eingesammelt. Die Theater-Idee übersetzte der Landschaftsplaner David Happekotte in einen kreisrunden Veranstaltungsort, der nur zur Hälfte von Sitzreihen umschlossen ist.

(schum)
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