Dormagen Neuer Markt für Nievenheim

Dormagen · Edeka-Inhaber Karl-Josef Knell belebt die Immobilie an der Bismarckstraße 59 mit einem Lebensmittelmarktneu. Elisabeth Fuchs fürchtet zu große Konkurrenz und damit das Ende für ihren Delrather Edeka-Markt am Bahnhof.

 Ob Karl-Josef Knell (r.) oder sein Sohn den neuen Markt an der Bismarckstraße leiten wird, ist noch offen.

Ob Karl-Josef Knell (r.) oder sein Sohn den neuen Markt an der Bismarckstraße leiten wird, ist noch offen.

Foto: Stefan Büntig

Auf Elisabeth Fuchs wirken die Informationen wie ein Schlag. "Ich hatte gehofft, dass es noch einige Zeit ruhig bleibt", erklärt die Inhaberin des Edeka-Marktes in Delrath. Doch eine Anfrage der Nievenheimer SPD zur Einzelhandelsstruktur in Nievenheim und Delrath an die Stadt hatte alten Gerüchten frischen Wind eingehaucht. Zwar wird es keinen Discounter gegenüber der Esso-Tankstelle in Nievenheim geben, doch solle die Immobilie an der Bismarckstraße 59 wiederbelebt werden (die NGZ berichtete). Dort soll ein neuer Lebensmittelmarkt entstehen. Fuchs fürchtet nun, dass dies das Aus für ihren Markt bedeuten könnte.

Karl-Josef Knell dessen Unternehmen Fausten und Knell (Edeka in Nievenheim) die Immobilie an der Bismarckstraße seit fünf Jahren gehört, gab gestern an, dort einen Lebensmittelmarkt eröffnen zu wollen: "Wir stellen aktuell einen Antrag bei der Stadt und wollen den Verkaufsraum der Immobilie etwas vergrößern." Zum Zeitplan konnte er noch keine Angaben machen.

"Der Lidl, der in Stürzelberg gebaut werden wird, reicht bereits als Konkurrenz", macht Fuchs deutlich. Sie ist sicher: "Delrath ist nicht unterversorgt. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten, die zu Fuß oder per Auto erreichbar sind." Bereits seit Jahren verfolgt sie die Gerüchte um Neuansiedlungen mit gewisser Sorge. "Eigentlich wollte ich meinen Vertrag 2012 noch einmal um fünf Jahre verlängern. Ob das nun wirtschaftlich umsetzbar ist, wird sich nach einer möglichen Neuansiedlung zeigen müssen", erläutert sie.

Stadtsprecher Swen Möser gab gestern an: "Uns liegen keine Bauanträge für Lebensmittelmärkte in Nievenheim oder Delrath vor. Entscheidet sich Herr Knell, seine Immobilie an der Bismarckstraße für einen Lebensmittler zu nutzen, bekäme er allerdings Vorrang vor einer Anfrage für die Delrather Johannesstraße." Dort hat Discounter Penny Interesse angemeldet, wie die Nievenheimer SPD jetzt in einer Pressemitteilung erklärt. Im Dezember hatte die Verwaltung dazu angegeben: "Mit 3000 Einwohnern weist Delrath nicht das Potenzial zur Ansiedlung eines weiteren Lebensmittelanbieters auf."

Andrea Johann von der Bürger-Initiative Lebenswertes Delrath befürchtet nun, "dass die Nahversorgung in Delrath bei einer Bebauung an der Bismarckstraße gestärkt wird, sie aber auch das Ende der fußläufigen Delrather Nahversorgung am Bahnhof bedeute". Dies sei tragisch, da Delrath veraltere. "Mangels Neubaugebieten und fehlender Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung findet kein Zuzug junger Familien statt", so Johann.

(NGZ)
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