Dormagen Neue Projekte zu legaler Graffiti-Kunst geplant

Dormagen · Seit sieben Jahren gibt das "Graffiti-Projekt Dormagen" Sprayern die Möglichkeit, ihre Kunst legal auszuleben. Das wird auch 2015 so sein.

 Petro Petropoulos gestaltete eine Wand an der Moselstraße.

Petro Petropoulos gestaltete eine Wand an der Moselstraße.

Foto: ARCHIVFoto

Für viele sind Graffitis nur lästige Schmierereien an Wänden und Fassaden. Dass es jedoch auch anders geht und die Malereien richtige Kunstwerke sein können, hat das Graffiti-Projekt Dormagen länger erkannt. "Wir stellen den Sprayern seit fast sieben Jahren Wände zu Verfügung, an denen sie sich künstlerisch austoben können", sagt Klaus Güdelhöfer vom städtischen Kinder- und Jugendbüro, der das Graffiti-Projekt Dormagen ins Leben gerufen hatte. Und so sind in der Zeit bereits einige Kunstwerke in Dormagens Straßen entstanden. Zuletzt verschönerten die Sprayer das Lüfterhäuschen auf der Tiefgarage an der Moselstraße in Hackenbroich mit Superheldenmotiven.

Neue Projekte für 2015 sind in Planung. "Als nächstes wird eine Wand am südlichen Ende der Römerstraße in Dormagen-Mitte verschönert", sagt Güdelhöfer. Der Besitzer der Wand hatte sich bereits im letzten Jahr an das Kinder- und Jugendbüro gewandt und nach einer Graffiti-Gestaltung gefragt. "Wir haben dann den Kontakt zu einem Künstler aus Neuss hergestellt, der die Wand mit einem Leuchtturmmotiv bemalen wird", so Güdelhöfer. Der erste Anstrich erfolgte im Dezember. Der Leuchtturm kann allerdings erst im Frühjahr gesprayt werden. Güdelhöfer: "Momentan ist es noch zu kalt dafür, deshalb geht es erst im März oder April weiter."

Während der Wintermonate können Dormagens Graffiti-Künstler die vielen Proberäume in den Schulkellern gestalten. "Wir haben 16 städtische Proberäume für Jugendbands. Da kommt die Graffitikunst mit der Musik zusammen, was bei den Jugendlichen gut ankommt", erzählt Güdelhöfer. Es habe sich gezeigt, dass Wände, die gut gestaltet seien, weniger beschmiert würden als andere. So sollten die Kunstwerke länger Bestand haben. "Manche Bilder sehen nach sechs Jahren noch so aus wie am ersten Tag", hat Güdelhöfer festgestellt.

An den drei Unterführung der Autobahnbrücke am Holzweg und an den Rampen des Skaterplatzes können sich übrigens auch Anfänger austoben. Es sei wichtig, den Jugendlichen einen Ort zu bieten, an dem sie legal sprayen können. Sie sollen so ihre Kreativität ausleben und ihre Techniken verbessern können, denn Graffiti sei eine Kunstform und müsse als solche gefördert werden. Es sollten auch Übungen und Anfängerbilder erlaubt sein. Die sogenannte "Hall of Fame" an den Unterführungen am Holzweg wurde von den Sprayern bereits gut angenommen und verändert ihr Erscheinungsbild wöchentlich. Schmierereien seien allerdings auch dort nicht erwünscht.

"Wir haben natürlich ein Auge darauf, dass auch an diesen Wänden kein Schund gesprayt wird", betont Güdelhöfer. Die Bilder würden so als Kunstform akzeptiert und trügen in Dormagen sogar zu einem schöneren Straßenbild bei.

(sallen)
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