Dormagen Neue Koordinatorin für die Hospizarbeit
Dormagen · Die Hospizbewegung Dormagen ist von Horrem nach Dormagen-Mitte gezogen. Seit Januar ist Annemarie Hein neue Koordinatorin der Hospizbewegung. Sie kann auf zehn Jahre Erfahrung in der Hospizarbeit zurückblicken.
Seit Dezember befinden sich die Räume der Hospizbewegung Dormagen nicht mehr im Horremer Schümmerhof, sondern in Dormagen-Mitte. Dort ist nun viel mehr Platz für Beratungen und Trauerbegleitung. Und es gibt noch eine weitere Neuerung: Annemarie Hein ist seit Anfang Januar neue Koordinatorin der Hospizbewegung.
Die Räume im Erdgeschoss des Hauses an der Krefelder Straße 23 sind hell und gemütlich. Die Hospizbewegung hat dort eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Die Wände sind in grünen und gelben Tönen gestrichen. An der Wand im Seminarraum steht ein Spruch des französischen Schriftstellers Guy de Maupassant: "Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen."
Annemarie Hein gefällt es an ihrem neuen Arbeitsplatz. "In den alten Räumen in Horrem gab es eine sehr steile Treppe. Das war sicherlich für einige Betreute und ihre Angehörigen oft schwierig. Hier ist nun alles barrierefrei", stellt die 57-Jährige fest.
Ende November stand der Umzug in die größeren Räumlichkeiten an. Auf etwa 80 Quadratmetern befinden sich nun ein großer Seminarraum, das Büro der beiden Koordinatorinnen, Annemarie Hein und Andrea Pyttlik, ein Beratungszimmer und das Büro der Spezialisierten Ambulanten Palliativ Versorgung (SAPV). "Es ist sehr gut, dass die SAPV nun mit im Haus ist", sagt Annemarie Hein. "So ist die Zusammenarbeit noch einfacher. Wenn die Schmerzsituation eines Betreuten eskaliert, können wir zum Beispiel sofort Bescheid sagen."
In dem großen Seminarrraum finden mehrmals wöchentlich Sitzungen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern - 50 sind es insgesamt - statt. Dort tauschen sich die Hospizmitarbeiter aus und bilden sich fort. Im Beratungszimmer sprechen die Koordinatorinnen mit Schwerstkranken und deren Angehörigen. Neben der Strebebegleitung bieten sie dort auch Trauerbegleitung an. Der kleine Raum ist besonders gemütlich und völlig abgeschirmt von der Außenwelt.
Annemarie Hein und ihre Kollegin beraten aber auch Zuhause. "Viele kommen aber beim ersten Mal hier hin", erklärt Hein. Die neue Koordinatorin arbeitete 25 Jahre lang als Krankenschwester auf der Intensivstation des Dormagener Kreiskrankenhauses. Sie setzte sich irgendwann mit dem Thema Hospiz auseinander und belegte ein Seminar, das ihr Interesse vollkommen weckte. "Ich merkte, dass das die Aufgabe ist, die ich machen möchte", so Hein.
Seit fast zehn Jahren ist Hein nun als Koordinatorin tätig. Vor ihrer Teilzeitstelle in Dormagen war die Monheimerin neun Jahre bei der Hospizbewegung in Hilden tätig. "Es ist so eine wertvolle und tolle Arbeit, in schwierigen Situationen des Lebens für jemanden da zu sein, für ihn Zeit zu haben", sagt Hein, die Mutter von drei erwachsenen Söhnen ist. "Ich stelle immer wieder fest, dass es in unserem Gesundheitssystem zu wenig Zeit für die Menschen gibt. Es ist aber so wichtig, da zu sein." Für ihre Zeit in Dormagen wünscht sich Hein, dass sie viele Menschen erreicht und unterstützen kann.