Dormagen Neue Farbe für die Basilika

Dormagen · Kloster Knechtsteden ist eine der ältesten Wallfahrtsstätten des Rheinlandes. An Sanierungskosten hat der Rhein-Kreis von 1995 bis 2009 rund 340 000 Euro beigesteuert. Nun fehlen 180 000 Euro für den Anstrich der Basilika.

 30 000 Euro hat der Rhein-Kreis in die Restaurierung des Freskos gesteckt. Pater Hermann-Josef Reetz (r.) – hofft auf weitere Kreis-Zuschüsse –, (v.l.) Dezernent Karsten Mankowsky und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

30 000 Euro hat der Rhein-Kreis in die Restaurierung des Freskos gesteckt. Pater Hermann-Josef Reetz (r.) – hofft auf weitere Kreis-Zuschüsse –, (v.l.) Dezernent Karsten Mankowsky und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: S. Büntig

Mit der Basilika Knechtsteden besitzt der Rhein-Kreis eines der bedeutendsten Bauwerke des hohen Mittelalters in Deutschland. Jährlich zieht nicht nur die Kirche, sondern das gesamte Ensemble Tausende von Besuchern an. Und in die Tausender gehen auch die Kosten, die jedes Jahr für die Sanierung und Instandhaltung aufgebracht werden müssen.

"Wir schaffen es, den Betrieb des Hauses mit eigenen Mitteln aufrecht zu erhalten", sagt Verwalter Pater Hermann-Josef Reetz vom Orden der Spiritaner. Doch wenn es um die Grundsanierung gehe, müsse der Orden passen. Eine Ausnahme: die neuen öffentlichen Toiletten. Mit 100 000 Euro schlugen sie zu Buche, wobei 50 000 der Förderverein des Klosters beisteuerte. Reetz wurde in seiner Funktion schnell klar, auch ein allgemeines Interesse für die Anlage wecken zu müssen, um ihr Überdauern zu sichern.

Die Meisterschule für Optiker, das Norbert-Gymnasium, das auch Räume im Kloster hat sowie die Galeriewerkstatt sind Beweise eines "sich Öffnens nach außen" und damit einer Einnahmequelle. "Die Pachten und Mieten sind unsere Haupteinnahmen", erklärt Reetz, betont aber auch, dass den Spiritanern pro Jahr etwa 140 000 Euro an Spendengeldern aus der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Auch der Rhein-Kreis engagiert sich im Rahmen der Denkmalpflege seit vielen Jahren für die Klosteranlage. Von 1995 bis 2009 hat er sich mit 340 000 Euro an der Sanierung der Hauptgebäude beteiligt. Die Arbeiten betrafen Mauerwerk, Statik und Dächer. Auch die Rettungsaktion für das Fresko in der Klosterbasilika, das größte romanische Fresko am Niederrhein, hat der Kreis mit einer Fördersumme von 30 000 Euro unterstützt.

Zuletzt flossen 18 000 Euro an Kreismitteln in die Sanierung der südlichen Basilika-Innenwand, die durch aufsteigende Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse beschäddigt war. Seit 1962 hat die Kreisverwaltung 800 000 Euro für die Denkmalpflege in Knechtsteden ausgegeben. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn schon ist laut Manfred Stefer von der Klosterverwaltung der nächste Antrag ausgefüllt. Darin wird der Rhein-Kreis um 40 000 Euro für einen neuen Anstrich der Basilika gebeten, der laut Architekt 180 000 Euro kosten wird.

Ebenfalls Anträge werden an die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz, die Stadt Dormagen und das Land NRW gehen. Erst wenn von dort negative Bescheide kommen, wird das Erzbistum eingeschaltet. Pater Reetz ist zuversichtlich und in Gedanken schon bei den nächsten Projekten.

(NGZ/rl)
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