Dormagen Netzwerk 55plus wächst weiter

Dormagen · "Ich für mich, mit anderen, für andere" lautet der Slogan einer Initiative, die vor knapp zwei Jahren gegründet wurde und mittlerweile pro Monat 100 Angebote machen kann – das Netzwerk 55plus.

 Langweile kennen sie nicht, im Gegenteil: Die "Macher" des Netzwerks 55plus haben alle Hände voll zu tun, denn fast täglich kommen neue Angebote hinzu: (v.l.) Udo Friebel, Jeannette Radatz und Heinz Schneider.

Langweile kennen sie nicht, im Gegenteil: Die "Macher" des Netzwerks 55plus haben alle Hände voll zu tun, denn fast täglich kommen neue Angebote hinzu: (v.l.) Udo Friebel, Jeannette Radatz und Heinz Schneider.

Foto: H. Jazyk

Malen & Zeichnen, Nordic Walking, Boule spielen, Bildbearbeitung am PC, Wohnmobil-Stammtisch, Englisch für Anfänger und Fortgeschrittene, Literaturtreff, Entspannungstraining – das sind nur einige Kurse, die das noch recht junge Netzwerk 55plus für die sogenannten "Best Ager" anbietet. Träger ist der Caritasverband Rhein-Kreis Neuss, in enger Kooperation mit der Stadt Dormagen. Erst seit Juli 2009 ist das Netzwerk aktiv, im November 2009 starteten die ersten Kurse, wie Heinz Schneider vom Caritasverband mitteilt.

Mittlerweile sind es um die 100 unterschiedlichen Angebote, zwischen denen die Ü-55iger wählen können. "Die meisten haben finanziell und gesundheitlich Vorsorge fürs Alter getroffen", sagt Schneider, an das soziale Netz denken aber die wenigsten. "Wenn dann die alltäglichen Kontakte, die man beruflich hatte, wegfallen, geraten viele in eine Isolation." Der will das Netzwerk entgegenwirken. Wichtig ist, niemand muss Mitglied werden, also irgendetwas unterschreiben, oder gar einen Beitrag zahlen. Denn alles beruht auf freiwilligen Leistungen: Die, die die Kurse anbieten, tun's freiwillig und geben ihr Wissen und ihre Kenntnisse weiter, und die, die die Angebote wahrnehmen, müssen dafür kein Geld ausgeben.

Einer von ihnen ist Udo Friebel, der sich um die Internetseite des Netzwerks kümmert, aber auch PC-Kurse anbietet. Jeannette Radatz ist die "Programm-Chefin", das heißt, sie erstellt die Monats- und aktualisiert die Verteilerlisten, bemüht sich auch darum, dass die Programme an möglichst vielen Stellen ausliegen, denn neue Netzwerker sind immer willkommen. "Ich für mich, mit anderen, für andere" lautet denn auch kurz und knapp der Slogan der aktiven Mittfünfziger plus. "Ganz unkompliziert entstehen neue Gruppen", erklärt Heinz Schneider. Und zwar, indem sich welche finden mit gleichem Interesse, sich regelmäßig austauschen – schon hat das Netzwerk eine neue Gruppe. Jede Gruppe hat übrigens einen Gruppensprecher. Die wiederum treffen sich einmal pro Monat.

"Das Schwierigste am Anfang war, Räume zu finden, die wir kostenlos nutzen konnten", erklärt Schneider. Doch auch das ist mittlerweile geklärt. Das Netzwerk kann weiter wachsen, und wird es auch. Da sind sich die "Macher" einig, denn die Zielgruppe wird größer. Auch das Thema "Vereinsamung" gewinnt an Bedeutung. Daher plant das Netzwerk nun eine neue Aktion – die Telefonkette. Dabei sollen sich sechs bis zehn Teilnehmer zusammen schließen, die sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums anrufen, so dass jeder pro Tag mindestens zwei Telefonate führt.

(NGZ/rl)
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