Neubau-Pläne Wohnungen am alten Hotel-Standort

Dormagen · Nachdem das „Deutsche Haus“ an der Nettergasse vor einigen Jahren durch drei Brände zerstört wurde, soll dort nun ein Mehrfamilienhaus entstehen. Die Politik wird am Mittwoch über die Pläne informiert.

 An der Ecke Nettergasse/Friedrich-Ebert-Straße, wo früher das drei Bränden zum Opfer gefallene Hotel-Restaurant „Deutsches Haus“ stand, sollen Wohnungen entstehen.

An der Ecke Nettergasse/Friedrich-Ebert-Straße, wo früher das drei Bränden zum Opfer gefallene Hotel-Restaurant „Deutsches Haus“ stand, sollen Wohnungen entstehen.

Foto: Stefan Schneider

Zwei Brände innerhalb weniger Stunden, ein weiterer einige Wochen später: Das hatte der Hotel-Restaurant „Deutsches Haus“ an der Ecke Nettergasse/Friedrich-Ebert-Straße im Herbst 2015 den Rest gegeben. Bis vor kurzem mussten die Anwohner und alle, die stadtein- oder stadtauswärts über die Nettergasse verkehrten, mit dem tristen Anblick einer Bauruine leben. Kein gutes Aushängeschild auch für die Stadt Dormagen an dieser relativ vielbefahrenen Einfallschneise, und im Rathaus kamen deswegen auch Beschwerden an. Doch jetzt zeichnet sich ab, dass der unerfreuliche Zustand bald der Vergangenheit angehören dürfte. Wie aus einer Information der Stadt für den am Mittwoch (10.Oktober, 17.30 Uhr, Ratssaal) tagenden Planungs- und Umweltausschuss hervorgeht, gibt es für den Standort eine konkrete neue Perspektive.

Die besteht aber nicht in der Wiederansiedlung eines gastronomischen oder eines ähnlichen Betriebes, sondern in neu zu schaffendem Wohnraum. Der wird auch in Dormagen immer dringender benötigt; laut einer Studie fehlen bis zum Jahr 2030 mehr als 2700 Wohnungen. Den Politikern im  Ausschuss werden jetzt Pläne für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohneinheiten vorgestellt. Erst kürzlich hatte die Stadt bekanntgegeben, dass ganz in der Nähe, an der Ecke Nettergasse/Hardenbergstraße, ebenfalls zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden soll. Auf der 1370 Quadratmeter großen Grünfläche dort sind zwei neue Gebäude mit insgesamt 15 Wohneinheiten vorgesehen. In der vergangenen Woche hatten dagegen bereits rund 30 Anwohner protestiert, die der Fläche eine wichtige Funktion für ihre Lebensqualität zuschreiben.

Dort geht es freilich um die Bebauung einer zuvor freien Fläche. Gegen die neuerliche Bebauung des  früheren Hotelgeländes dürfte es dagegen kaum Einwände geben, zumal damit eine von vielen ungeliebte Schmuddelecke verschwinden würde. Darüber hinaus wird die Stadt darauf achten, dass sich das Neubauvorhaben im Bereich Nettergasse/Friedrich-Ebert-Straße harmonisch in die Umgebung einfügen. Das betrifft sowohl die Art, als auch die Größe des künftigen Mehrfamilienhauses. Heißt: Die zulässige Höhe und Bautiefe des Gebäudes müssen sich nach der vorhandenen Straßenbebauung richten.

Bürgermeister Erik Lierenfeld stellt in seiner Beurteilung grundsätzlich fest, dass gegen ein Wohnhaus an diesem Standort keine Bedenken bestünden, „da Wohnbebauung in der Nachbarschaft bereits prägend ist“. Sie besteht überwiegend aus zweigeschossigen Gebäuden mit Satteldächern und zusätzlichen Dachaufbauten. Neben dem Haus sollen ein kleiner Kinderspielplatz und ausreichend Stellflächen für die Autos der Bewohner vorgeschrieben werden. Ein Abstellraum für Fahrräder soll in dem neuen Haus vorgehalten werden. Nun ist die Politik am Zug.

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