Tanja Lützenrath: Sales Managerin bei Telekom Nebenbei wurde noch das Haus gebaut

Tanja Lützenrath: Sales Managerin bei Telekom · Bereits mit 14 Jahren war ihr klar, dass sie in ihrem Leben immer auf eigenen Füßen stehen und ihr eigenes Geld verdienen will. "Vielleicht kam dieser intensive Wunsch daher, dass meine Mutter bereits mit 50 Jahren Witwe war und noch vier von sechs Kindern zu versorgen hatte - und das, ohne je einen Beruf erlernt zu haben", erinnert sie sich gut. Die Rede ist von Tanja Lützenrath, heute Sales Managerin für Nordrhein-Westfalen für den T-System-Bereich der Telekom.

Die 36-jährige Nievenheimerin betreut Telekom-Großkunden, unter anderem im Handels- und Konsumgüter-Bereich, die für ihre Organisation Telekom-Produkte benötigen. Geboren wurde Tanja Lützenrath in Delrath, zog dann irgendwann nach Nievenheim, wo sie heute noch lebt. Beruflich zog es sie allerdings nach dem Abitur am heutigen Bettina-von-Arnim-Gymnasium nach Düsseldorf. Zwar wollte sie ursprünglich Krankengymnastin werden, doch als das nicht klappte, befolgte sie den Rat eines Schwagers, sich bei der Deutschen Bundespost für den nicht-technischen Dienst zu bewerben. Der Zusage nach diversen Tests und Einstellungsgesprächen folgt ein vierzehn-monatiger Lehrgang und eine fünfjährige Arbeitszeit als Angestellte.

Danach macht sie einen dreimonatigen Lehrgang zur Vorbereitung auf die Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst, bewirbt sich aber parallel bei der Deutschen Telekom um ein Stipendium. Von 2.000 Bewerbungen werden fünf genommen. Tanja Lützenrath ist dabei. Ein halbes Jahr studiert die Nievenheimerin an der Verwaltungshochschule in Köln, dann zweieinhalb weitere Jahre in Diburg bei Darmstadt. Sie schließt das Studium mit dem Titel Diplom-Verwaltungswirtin ab und beginnt 1993 in der Rechtskanzlei der Telekom. Zweieinhalb Jahre verbringt sie dort. Ihr Fazit: "Die Ehrfurcht vor dem Gericht und den ,Kollegen' habe ich in dieser Zeit verloren. Schließlich wird dort nur ein Urteil gesprochen."

Danach ist sie für die interne Kommunikation des Unternehmens innerhalb Nordrhein-Westfalens zuständig. Sie ist verantwortlich für die Mitarbeiter-Zeitung und für deren Zufriedenheit. Dabei lernt sie schnell, "sich nicht in Themenfelder zu begeben, die man nicht beherrscht, denn sonst wird es fatal." Von dem Bereich interne Kommunikation wechselt sie schließlich in die "Marketing-Branche", was bereits ein Schwerpunkt ihres Studiums war. Ihre Hauptaufgabe: Messe-Betreuung. Sie strukturiert und organisiert die Telekom-Messestände und erweitert das Telekom-Messeprogramm. "Nebenbei" fängt sie an, in Nievenheim ein Haus zu bauen. "Bis 17 Uhr habe ich in Düsseldorf gearbeitet, dann ging es bis elf Uhr noch auf den Bau", erzählt Tanja Lützenrath.

Sie habe alle Handwerker selber ausgesucht, Steine geschleppt, Schlitze für Leitungen geklopft, tapeziert. Anfangs habe sie viel Ablehnung gespürt. Dass eine Frau allein in der Lage ist, ein Haus zu bauen, war vielen, vor allem den Handwerkern, nicht geheuer. "Doch jetzt steht es, und man kann auch darin wohnen", sagt sie nicht ohne Stolz. Nach zwei Jahren "Messe-Arbeit" wird sie 2.000 Telekom-Pressesprecherin für Nordrhein-Westfalen. Sie selbst sitzt nach wie vor in Düsseldorf und betreut acht Niederlassungen - von Bielefeld bis Aachen. Ihre erste "Amtshandlung" als Pressesprecherin, daran erinnert sich Tanja Lützenrath gut, war, die einzelnen Redaktionen "ihres Einzugsgebietes" kennenzulernen. Seit dem 1. November nun ist die Nievenheimerin Sales Managerin und arbeitet jetzt an der Front mit Großkunden.

Was danach kommt ? "Der liebe Gott wird's schon richten", meint sie schmunzelnd. Und während sie es sich in ihrem Eigenheim mit Lebensgefährten so richtig gemütlich gemacht hat, hat sie es im Urlaub lieber rustikal. Mit Zelt und Luftmatratze wandert sie durch die Toskana oder fährt mal eben für ein Wochenende in die Niederlande. "Als Teenager habe ich viel Jugendarbeit gemacht und bin mit den Kindern in Ferienfreizeiten gefahren", erzählt die 36-Jährige und erklärt damit ihre Vorliebe für Urlaub in der Natur. Sportlichen Ausgleich findet die Power-Frau beim Aerobic. Mit Schwimmen, das sie als Elf- bis 21-Jährige beim SSV Nievenheim als Leistungssport betrieben hat, hat sie heute nichts mehr am Hut. Und obwohl beruflich total eingespannt und immer unterwegs, denkt sie daran, irgendwann eine Familie zu gründen - "Der liebe Gott......". Anneli Goebels

(NGZ)
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