Dormagen Nazi-Parolen: Mobile Wache nach Dormagen
Dormagen · Nach den rechtsradikalen und rassistischen Schmierereien an Schulgebäuden in Hackenbroich setzt die Stadt Dormagen eine Belohnung von 1000 Euro für Zeugenhinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen.
"Wir können nicht hinnehmen, dass städtische Gebäude mit verfassungsfeindlichen Symbolen und rassistischen Parolen beschmutzt werden. Deshalb haben wir uns in Abstimmung mit der Polizei und den Sicherheitsbehörden zu diesem Schritt entschlossen, um deren zielgerichteten Ermittlungsmaßnahmen zu unterstützen", erklärt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kündigt zudem an, dass die Polizei mit einer mobilen Wache nach Dormagen kommen werde. Dadurch hoffe man, an zusätzliche Hinweise aus der Bevölkerung zu kommen. "Es wäre natürlich schön, wenn die Täter schon gefasst wären", sagt Petrauschke. "Man kann solche Taten nur verurteilen."
Die fremdenfeindlichen Schmierereien an einem Moschee-Gebäude und an weiteren Häusern waren auch Thema eines Treffen des Landrats mit dem türkischen Konsul und dem Staatsschutz. "Wir haben uns bei dem Gespräch über den Ermittlungsstand aufklären lassen", berichtet Petrauschke. Es handele sich wohl nur um wenige Täter. "Wir haben keine Erkenntnisse, dass sich in der jüngsten Zeit fremdenfeindliche Gruppierungen im Rhein-Kreis gebildet hätten."
Zwischen Silvester und dem 3. Januar waren die Gebäude des Leibniz-Gymnasiums und der Realschule Hackenbroich an der Dr.-Geldmacher-Straße sowie der Grundschule Burg Hackenbroich an der Salm-Reifferscheidt-Allee von noch unbekannten Tätern beschmiert worden. Die Stadt ließ die Parolen unverzüglich entfernen, dadurch kann der Schulbetrieb am heutigen Mittwoch wieder regulär beginnen. "Wir bitten die Bürger, uns solche Schmierereien zu melden, damit wir sie umgehend beseitigen können", sagt Lierenfeld.
Hinweise zu den Schmierereien an die Polizei unter 02131 3000.