Nachbarschaftshilfe in Dormagen Pflegelotsen sollen auf MDK-Gutachten vorbereiten

Dormagen · Nachbarschaftshilfe wird in Dormagen großgeschrieben – und soll nun auch auf den Pflegebereich ausgeweitet werden. Daher sucht die Stadt Dormagen Frauen und Männer, die sich als Pflegelotsen um ältere Menschen kümmern.

 Das Team des Projekts Pflegelotsen Dormagen (v.l.): Ute Felske-Wirtz, Bärbel Breuer, Ingrid Freibeuter, Angelika Schotten, Barbara Kelleher, Heinz Schneider, Monika Steffen-Hartmann, Claus Radke und Dagmar Drossart.

Das Team des Projekts Pflegelotsen Dormagen (v.l.): Ute Felske-Wirtz, Bärbel Breuer, Ingrid Freibeuter, Angelika Schotten, Barbara Kelleher, Heinz Schneider, Monika Steffen-Hartmann, Claus Radke und Dagmar Drossart.

Foto: Stadt Dormagen

Ziel des Projektes „Pflegelotsen Dormagen“ ist es, Menschen ehrenamtlichen Beistand im Rahmen einer Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) anzubieten.

„Die Hilfen setzen dort an, wo Familien und Nachbarschaftsstrukturen fehlen, auf die sonst im gegenseitigen Miteinander zurückgegriffen werden kann“, sagt Bärbel Breuer, Seniorenbeauftragte der Stadt Dormagen. Auf Anfrage besucht der Pflegelotse die pflegebedürftige Person vor dem Termin der Begutachtung durch den MDK, um sich bekannt zu machen und zu erfahren, aufgrund welcher Belange ein Antrag auf Pflegegeldleistung gestellt wurde. In ein- oder zwei Vorgesprächen bespricht der Pflegescout mit den Pflegebedürftigen, auf was es bei der Begutachtung ankommt. Anhand einer Checkliste wird gemeinsam erarbeitet, welche Unterlagen bei der Begutachtung vorliegen sollten, zum Beispiel ärztliche Atteste oder eine Liste vorhandener oder benötigter Hilfsmittel.Wichtig ist jedoch: Pflegelotsen sind keine Pflege-Experten oder Berater. Als Nicht-Betroffene hilft ihnen aber die Distanz dabei, die Sachlage möglichst objektiv zu betrachten, außerdem verfügen sie über die erforderliche Empathie. Zudem helfen sie dem Pflegebedürftigen, trotz seiner Nervosität alle wichtigen Infos zu geben.

Wer seine Mitmenschen unterstützen und Pflegelotse werden möchte, muss zunächst eine Schulung absolvieren. Durch den MDK erhalten die Lotsen Sachkenntnis über seine Arbeit und über relevante Fragestellungen, die während einer MDK-Begutachtung von Bedeutung sind. Zudem werden die Pflegescouts durch eine Mitarbeiterin des Augustinushauses über wesentliche Grundsätze zur Pflege informiert. „Durch die Schulung lernt der Pflegelotse, sich in den Bedürftigen hineinzuversetzen. Zudem lernen die Ehrenamtlichen Ansprechpartner kennen, die ihnen bei Fragen und Problemen zur Seite stehen. Ergänzend wird den Helfern eine Checkliste an die Hand gegeben, die dabei hilft, die Vorbereitung des Besuchs zu strukturieren“, erläutert Breuer. Regelmäßige Gruppentreffen zum Austausch werden abwechselnd von den Kooperationspartnern organisiert. Interessierte melden sich bei den „Helfenden Händen“ unter 02133 257-919. Es ist keine Vorerfahrung nötig.

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