A57 bei Dormagen Behörde schaltet Autobahnampeln ab

Dormagen · Die neue Anlage an den A 57-Auffahrten, die den Zufluss regeln soll, hatte vor allem auf der L 280 Staus verursacht.

 Die digitalen Anzeigen an den Autobahnampeln hatten nicht richtig funktioniert und so Staus auf den Zufahrtsstraßen zur A57 befördert.

Die digitalen Anzeigen an den Autobahnampeln hatten nicht richtig funktioniert und so Staus auf den Zufahrtsstraßen zur A57 befördert.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Der Start hat nicht funktioniert. Die Ampelanlagen an den Dormagener Auffahrten zur A 57, die den Zufluss des Verkehrs auf die Autobahn regulieren sollten, um Staus zu vermeiden, hatten in der ersten Woche seit Inbetriebnahme einen unwillkommenen Nebeneffekt: Sie lösten zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr erhebliche Staus auf den Zufahrtsstraßen aus, besonders auf der Landstraße 280 aus Richtung Delhoven. Das führte zu viel Kritik und reichlich Diskussionen in den digitalen Netzwerken. Der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW hat auf die Probleme reagiert. „Wir haben die Ampeln wieder abgeschaltet“, sagte Volker Gronau aus der Verkehrszentrale des Landesbetriebs auf Anfrage.

„Wir sind zwar nach wie vor davon überzeugt, dass die Zuflussregelung sinnvoll ist, um die Anzahl der Staus auf der Autobahn zu verringern. Aber wir haben auch erkannt, dass das Projekt in der ersten Woche nicht gut gelaufen ist“, räumte der Sprecher unumwunden ein. Die Technik habe nicht so funktioniert, wie sie hätte funktionierten sollen. Die Digitalanlage habe nicht alle anfahrenden Wagen erkannt und die Verkehrsteilnehmer mit irreführenden Anzeigen zum Abbremsen gebracht, wo das gar nicht nötig gewesen wäre. Dadurch hatte sich der Verkehr zurückgestaut.

Im Internet äußerten viele Pendler ihre Unzufriedenheit und ihren Frust, berichteten über erhebliche Verzögerungen auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit und äußerten die Befürchtung, dass sich das Problem verschärfen könnte, wenn demnächst auch noch die B 477 Richtung Gohr wegen Sanierungsarbeiten gesperrt werde. Offenbar waren die Beeinträchtigungen gegen 8 Uhr besonders groß gewesen. „Im günstigsten Fall hat mein Weg von Delhoven bis auf die Autobahn 25, und heute sogar 31 Minuten länger gedauert, also 38 Minuten statt sieben“, zog ein NGZ-Leser nach mehreren Tagen mit Fahrten zur Rush-Hour Bilanz. Die Pendler hatten im Netz bereits intensiv ihre Erfahrungen ausgetauscht und dabei auch über mögliche Ausweichrouten debattiert.

Auch im Dormagener Rathaus waren die Schwierigkeiten schnell bekannt geworden. „Einige unserer Mitarbeiter haben schließlich auch im Stau gestanden“, berichtete Stadtsprecher Jonathan Benninghaus am Donnerstag. Die Stadt stehe in ständigem Austausch mit dem Landesbetrieb, Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien ebenfalls vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Das selbe gilt laut Volker Gronau für Fachleute vom Landesbetrieb, die mindestens drei Mal zur Überprüfung gekommen waren, bevor die Entscheidung fiel, die Anlage abzuschalten.

Das soll aber nur vorübergehend gelten, denn es sind Nachbesserungen geplant. Dafür soll auch erneut ein Gutachter hinzugezogen werden, wie das bereits vor der ersten Inbetriebnahme der Fall gewesen war. Volker Gronau geht allerdings davon aus, dass die Korrekturen mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen werden. Solange bleiben die Ampeln außer Betrieb – damit die Belastungen der Autofahrer der Vergangenheit angehören.

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