Dormagen Nach Kunstgelenk-OP früher wieder mobil

Dormagen · Im Kreiskrankenhaus Dormagen sorgt Professor Guido Saxler mit einem neuen Programm dafür, dass Patienten die Orthopädische Klinik schneller wieder verlassen können. Rund 700 Eingriffe im Jahr.

 Professor Guido Saxler (r.) und Physiotherapeutin Yvonne Schlegel mit Otto-Heinrich Blank sechs Tage nach dem Einsatz einer Hüft-Prothese.

Professor Guido Saxler (r.) und Physiotherapeutin Yvonne Schlegel mit Otto-Heinrich Blank sechs Tage nach dem Einsatz einer Hüft-Prothese.

Foto: RKN Kliniken

Dass die Patienten nach Hüft- und Knie-Operationen schneller wieder mobil sind, ist das gemeinsame Ziel der Erkrankten, Ärzte und Pfleger. Im Kreiskrankenhaus Dormagen hat Professor Guido Saxler, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Anfang des Jahres ein neues Programm gestartet, das die durchschnittliche Verweildauer nach dem Einsatz einer Knie- oder Hüftprothese von sieben bis acht auf sechs bis sieben Tage reduziert.

"Mit unserem weiter verbesserten Patientenprogramm wollen wir unsere Patienten einen Tag früher als bisher wieder in ihren Alltag oder die Reha entlassen", kündigt Saxler an. Ein Tag weniger - das mag wenig spektakulär klingen. Doch Saxler versichert: "Jeder Tag weniger im Krankenhaus beschleunigt die Genesung des Patienten deutlich."

Mit seinem Team nimmt er jährlich rund 700 prothetische Eingriffe an Hüft- und Kniegelenken im Kreiskrankenhaus Dormagen vor. Es lief bereits vorher schon vieles sehr gut, die weitere Optimierung der Abläufe und das gemeinsame Betrachten des Heilungsprozesses hat das Team noch mehr vorangebracht, worüber Saxler sich sehr freut.

Auch die Patienten profitieren von der Verbesserung, so wie der Düsseldorfer Otto-Heinrich Blank, der als einer der ersten Patienten das "Care4today"-Beratungsprogramm durchlief. An Tag 6 nach seiner erfolgreichen Hüft-Operation präsentiert sich der 64-Jährige in großartiger Form.

"Die Vorbereitung war hervorragend, ich wurde sehr gut aufgeklärt, die OP hat super geklappt", fasst er zusammen und gibt an, sehr froh zu sein, der Empfehlung seines Schwagers für das Kreiskrankenhaus Dormagen gefolgt zu sein. Was ihm außerdem aufgefallen ist: der freundliche Umgangston im medizinischen Team und "der besondere Einsatz für den Patienten". Lob gibt es umgekehrt aber auch von Physiotherapeutin Yvonne Schlegel für ihren Patienten: "Herr Dr. Blank war sehr motiviert und hat prima mitgearbeitet."

Die frühe Mobilisierung minimiert auch Risiken wie eine Thrombose. "Wir beziehen den Patienten als aktiven Partner in den Heilungsprozess ein", sagt Saxler, der neben einem Lehrauftrag an der Uni Köln eine Professur an der Universität Duisburg-Essen innehat: "Nachdem wir seit Jahren nach innovativen gewebeschonenden Verfahren operieren, war das der nächste logische Schritt." Patienten werden vorab noch umfassender informiert - etwa durch auf sie zugeschnittene Broschüren, ein kurzes Video und praktische Übungsanleitungen - und können selbst aktiv zu einer schnelleren Genesung beitragen.

"Ein erfolgreiches Krankenhaus darf nicht stehenbleiben. Es muss nicht nur dem medizinischen Fortschritt gegenüber aufgeschlossen sein, sondern auch den Patienten als mündigen Partner verstehen", erklärt Patricia Mebes, Geschäftsführerin der Rhein-Kreis Neuss Kliniken GmbH.

Neben einem Zertifikat gab es zum Abschluss übrigens von der externen Beraterin Dr. Christine Wunn ein großes Kompliment für Chefarzt Professor Guido Saxler, Projektleiter Dr. Tobias Greiner und das gesamte Krankenhaus Dormagen: "Ein unglaubliches Team, in dem ein liebevoller Ton herrscht, wie ich ihn noch nirgends erlebt habe - ein Ausnahmehaus mit toller Atmosphäre", sagt sie über die Zusammenarbeit.

(NGZ)
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