Dormagen Nach Airport-Chaos: Rheinfelderin hat Rollstuhl zurück

Dormagen · Elf Tage musste die Frau auf das Gefährt warten, das beim Rückflug von Gran Canaria auf der Strecke geblieben war.

Rosemarie Hilses Rollstuhl ist wieder da - allerdings beschädigt.

Rosemarie Hilses Rollstuhl ist wieder da - allerdings beschädigt.

Foto: kds

Rosemarie Hilse wirkte erleichtert gestern Nachmittag am Telefon im Gespräch mit unserer Redaktion. "Ich bin erstmal froh, dass er wieder da ist", sagte die Rheinfelderin "Er" - das ist ihr Rollstuhl, den sie seit dem Rückflug von Gran Canaria am Sonntag vor einer Woche schmerzlich vermisst hatte. Denn das Gefährt war in Trubel und Hektik am Abflugtag zunächst auf der Kanareninsel zurückgelassen worden - wahrscheinlich, weil der Pilot die ohnehin verspätete Maschine noch vor Greifen des Nachtflugverbots in Düsseldorf landen wollte und die Gepäckverladung deshalb abgebrochen worden war. Unnötigerweise, wie sich später herausstellte. Denn die Frist für Düsseldorf konnte trotzdem nicht eingehalten werden, der Flieger musste auf den Airport in Münster ausweichen.

Rosemarie Hilse hatte dort zunächst einen - allerdings wenig komfortablen - Ersatzrollstuhl bekommen und war mit einem Taxi zum Flughafen in der Landeshauptstadt gebracht worden. Dann aber hatte der Ärger erst richtig angefangen. Denn ihr eigener "Rolli" war nicht auffindbar. Die 64-Jährige telefonierte von Pontius nach Pilatus, doch weder der Reiseveranstalter, noch die Airline Niki, eine Tochter der gerade in die Negativ-Schlagzeilen geratenen Air-Berlin, halfen.

Auf Anfrage unserer Redaktion hatte schließlich am Montag eine Sprecherin von Niki zugesagt, sich um die Sache zu kümmern. Man versuche, von den Kollegen in Düsseldorf Informationen zu dem geschilderten Fall von Rosemarie Hilse zu bekommen, hatte es am Montagabend geheißen. Weitere Auskünfte gab es danach nicht mehr - weder für die Rheinfelderin, noch für unsere Redaktion. Gestern Vormittag dann habe sie eine SMS von einem Paketdienst erhalten, berichtete die 64-Jährige. Darin sei ihr angekündigt worden, dass der Rollstuhl bis 17 Uhr zu ihr zurückgebracht werde. Das geschah dann auch. Nur: Der "Rolli" ist beschädigt. Eine Bremse ist abgebrochen, zudem gibt es Schäden an einer Seite. Hilse überlegt noch, wie sie darauf reagieren soll. Aber vorerst überwiegt die Erleichterung.

(ssc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort