Musik in Dormagen Das Mond-Ensemble in der Kulturkirche

Dormagen · Nach einer lange andauernden coronabedingten Winterpause starteten die „Friday Night Konzerte“ der Kulturkirche mit ihrem Programm.

 Organisiert werden die Konzerte von Pfarrer Frank Picht.

Organisiert werden die Konzerte von Pfarrer Frank Picht.

Foto: salz

Aufgeboten war die dreiköpfige Kölner Damen-Band LUAH, was nichts anderes als Mond bedeutet, und zu hören gab es wundersame Musik. Elsa Johanna Mohr, Sängerin und Gesangpädagogin, Lena-Larissa Senge, zugleich Vocals und Gesanglehrerin, und Ula Martyn-Ellis warteten mit ihren Künsten auf. Nicht auf den eingängigen Wohlklang hatten es die Interpretinnen sämtlicher von  Bandleaderin Elsa Johanna Mohr komponierten Stücke abgesehen, sondern auf das in ihrem Sinne Wesentliche. Filigran und sensibel hat der Gesang geklungen, ob solo oder in wechselndem Auftritt, und sparsam war die Instrumentierung gehalten, wobei Gitarre, Percussion, Ukulele, Mandoline und Syntheziser durchaus Verblüffendes zutage förderten. Singer-Songwriter lautete ihr Programm; beigesteuert wurden Folk, Pop, Jazz und brasilianischer Tropicalismo. Vieles davon ist dem Aufenthalt der Komponistin in Brasilien geschuldet.

Seit fünf Jahren tritt die Band bereits gemeinsam auf. Gerade in diesen Tagen ist ein neues Album von ihnen erschienen. Mit Stücken wie „Na beira do mar“ und „2 wolves“ sorgen sie für Aufsehen in der Szene. Sie fordern das Publikum; mal umschmeicheln sie ihre Gäste mit leisen Tönen, mal kommen sie kräftig rüber und füllen den Saal lautstark.  Oft leitet das Englische ihre Klangbilder, ein anderes Mal kommt die melodische portugiesische Sprache zu ihrem Recht. Dream-Pop-Feeling ist den dreien zu bescheinigen, mit Samba- sowie Bossa-Einsprengseln. In der Kulturkirche an der Ostpreußenallee waren sie damit genau an der richtigen Stelle, um ein aufmerksames Publikum zu finden. Mit LUAH hat eine Band sich offenbar in der sehr geräumigen Nische zwischen Mainstream und Experimentierfreude eingerichtet. Selbstbewusst  gehen Mohr, Senge und Martyn-Ellis aber auch Risiken ein. Ihre wiegend-tänzerische Körpersprache und die offenen Blicke Richtung Publikum schaffen Verbindungen, die gern angenommen werden.

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