Müllsammeln in Dormagen 15 Säcke Müll und jede Menge Unrat

Dormagen · Die Freiwilligen der „Rhein Clean up“-Gruppe waren am Samstag unterwegs.

 Trotz abgesagten Sauberhafttags trafen sich Freiwillige von „Rhein Clean up“ um Karin Schwanfelder am Friedhof, um Müll zu sammeln.

Trotz abgesagten Sauberhafttags trafen sich Freiwillige von „Rhein Clean up“ um Karin Schwanfelder am Friedhof, um Müll zu sammeln.

Foto: Dieter Staniek

Die Stadt hatte aus Schutz vor dem Coronavirus den Sauberhafttag für Tausende von Helfern am Samstag abgesagt. Trotzdem hatte sich die kleine Gruppe von „Rhein Clean up Dormagen“ um Karin Schwanfelder am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein am Dormagener Friedhof getroffen, um die Umgebung mit vereinten Kräften von Müll zu befreien.

„Eigentlich war die nächste Gruppenaktion für Ende März geplant, dieser Termin wird nun nicht stattfinden“, erklärt Schwanfelder, die mit den rund 15 Teilnehmern, darunter zwei Kinder, streng auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen geachtet hatte: „Wir haben uns nicht die Hände geschüttelt oder uns umarmt, haben die Hände desinfiziert und Abstand zu den Mitstreitern gehalten. Das war aufgrund der Größe der zu reinigenden Fläche kein Problem.“

Bereits zum zweiten Mal war die Gruppe auf der Europastraße und Nettergasse unterwegs und hat insgesamt 15 Müllsäcke voller Kleinmüll sowie einen Kühler, einen Auspuff, zwei Eimer, zwei Leitpfosten, ein Fahrrad, eine Klappbox, eine große Folie, ein großes Kabel, Linoleum, einen Schirmständer, zwei Kanister, ein Blech und einen Autoreifen aus Büschen und Wäldern gezogen. „Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Schwanfelder, die seit Jahren auf ihren Spaziergängen immer wieder Müll sammelt und die regelmäßigen Wochenendsammlungen ins Leben gerufen hat. „Theoretisch könnten wir zwei- oder dreimal pro Woche gehen.“

Vor allem die Ecken und Regionen, in denen kaum jemand ist, sind ihr Spezialgebiet. Dort findet sich auch mal Müll aus den 1960-er-Jahren wie zuletzt eine 60 Jahre alte Pril-Flasche. „Es ist wichtig, auch den Kindern zu vermitteln, wie lange etwas dort liegt und immer noch nicht zersetzt ist. So wollen wir ihr Bewusstsein schärfen, später zum Beispiel ihren Fastfood-Müll nicht achtlos aus dem Autofenster zu werfen, sondern ordentlich in der Tonne zu entsorgen.“

Dormagen sei in ihren Augen sehr dreckig. „Das ist bei oberflächlicher Betrachtung aber nicht zu erkennen, man muss schon ein Auge dafür haben“, so Schwanfelder. „Besonders ekelig war es am Lkw-Parkplatz an Tor 14. Das Wäldchen neben dem Radweg wird leider als Toilette von den Fahrern benutzt, sodass wir dort nicht weit gekommen sind. Da bitten wir Bayer Dormagen, zu handeln, und das Areal vielleicht einzuzäunen. Ich werde Kontakt mit der entsprechenden Stelle aufnehmen.“

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