Moschee in Dormagen Islamischer Gebetsruf als Zeichen für Gemeinsamkeit in der Corona-Krise

Dormagen · In der Corona-Krise ertönt seit Freitag für die Muslime in Dormagen ebenso wie das Glockenläuten der christlichen Kirchen nun für zwei Minuten der islamische Gebetsruf als symbolisches Zeichen, um Trost und das Gefühl der Gemeinsamkeit zu vermitteln.

 Der Neubau der Moschee im Gewerbegebiet Roseller Straße.

Der Neubau der Moschee im Gewerbegebiet Roseller Straße.

Foto: Klaus D. Schumilas kds

Die christlichen Kirchen haben in der Corona-Krise mit dem Geläut der Glocken daran erinnern, dass die Kirchen auch in dieser schwierigen Zeit den Menschen mit Anteilnahme und Zuspruch zur Seite stehen, indem die katholischen Kirchen ihre Glocken täglich um 19.30 Uhr haben läuten lassen und die evangelische Christuskirche sonntags um 10 Uhr zum Beginn des ausfallenden Gottesdienst mit Glockengeläut an das Gebet erinnert hat. So ertönt nunmehr für die Muslime in Dormagen ebenfalls der islamische Gebetsruf als symbolisches Zeichen, um Trost und das Gefühl der Gemeinsamkeit zu vermitteln.

Unter Beteiligung des Integrationsratsvorsitzenden Mehmet Güneysu wurde ein entsprechender und von den christlichen Kirchengemeinden unterstützter Antrag der islamischen Religionsgemeinschaften kurzfristig genehmigt. In Zeiten, in denen alle von der Corona-Pandemie betroffen sind und weitestgehend in ihren Wohnungen auf sich selbst gestellt sind, ist das Bedürfnis nach Nähe und religiöser Seelsorge besonders intensiv.

Die islamischen Religionsgemeinschaften in Dormagen sehen es als ihre Pflicht, gerade jetzt den Menschen näher zu sein. In dieser Zeit des Kummers, der Angst und der Sorge ist Trost ein wichtiges Mittel für die seelische Unterstützung.

„Glaube und Religion nehmen in solchen Zeiten eine besondere Rolle ein, denn die Religion kann in allen Lebenslagen Kraft spenden“ betont Güneysu. Die solidarische Aktion zeigt einmal mehr, dass Dormagen eine vielfältige und internationale Stadt ist, in der gesellschaftliche Vielfalt als Stärke und Normalität angesehen wird.

Der Gebetsruf wird jeweils freitags in der Zeit von 13.30 bis 14 Uhr für ca. zwei Minuten ertönen. Die genauen Uhrzeiten des Gebetsrufes verschieben sich je nach Sonnenaufgang und -untergang um einige Minuten. Erstmals ertönte der Gebetsruf am vergangenen Freitag.

(NGZ)
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