Mobilität in Dormagen Bürger können bald Stadtautos ausleihen

Dormagen · Ein neues Mobilitätskonzept wird umgesetzt: Der städtische Fuhrpark erhält zahlreiche E-Autos und Pedelecs. Das Carsharing-Modell sieht für die Zukunft vor, dass auch Bürger die städtischen Wagen ausleihen können.

 Start für die neuen Carsharing-Autos (v.l.): Klemens Diekmann (evd), Bürgermeister Erik Lierenfeld, Tanya Bullmann (cambio) und Klaus Schmitz (SVGD).

Start für die neuen Carsharing-Autos (v.l.): Klemens Diekmann (evd), Bürgermeister Erik Lierenfeld, Tanya Bullmann (cambio) und Klaus Schmitz (SVGD).

Foto: evd

Mitte Januar wurde der Vertrag für das nachhaltige Mobilitätskonzept der Stadtverwaltung unterschrieben. Jetzt hat die Stadt es mit ihren Töchtern Energieversorgung Dormagen (evd) und Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) sowie dem erfahrenen Carsharing-Dienstleister cambio aus Köln gestartet. Im kommunalen Klimaschutzkonzept der Stadt Dormagen spielen Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine wichtige Rolle, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld ausführt: „Wir als Stadtverwaltung sehen uns als Initiator und Multiplikator für zukunftsfähige und nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzprojekte in unserer Stadt.“

In der ersten Phase werden den Mitarbeitern des Stadtkonzerns über ein Sharing-Angebot Fahrräder und Autos für dienstliche Fahrten zur Verfügung gestellt. „Zunächst ist das Angebot auf dienstliche Fahrten beschränkt. In der zweiten Phase wird das Angebot auf private Fahrten abends und am Wochenende ausgedehnt“, erklärt Lierenfeld. Sobald sich das Carsharing-Angebot etabliert hat, soll es dann auch von allen Bürgern genutzt werden können.

Insgesamt 18 E-Autos stehen den Stadtmitarbeitern in der ersten Phase zur Verfügung. Der Fokus der Carsharing-Flotte liegt auf umweltfreundlichen Elektroautos und Pedelecs. „Unser Ziel ist es, dienstliche Fahrten mit privaten Pkw einzusparen, um die dienstliche Mobilität CO2 neutraler zu gestalten“, so Lierenfeld weiter. Wie die Beigeordnete Tanja Gaspers im Hauptausschuss erläuterte, soll es auch zwei Lastenfahrräder mit Motorunterstützung geben: „Zusammen mit einem ÖPNV-Verbundticket für Mitarbeiter sollen die Leihfahrzeuge Privatfahrten vermindern“, so Gaspers, die das Jahr 2020 noch als Testphase sieht.

Der Fachpartner für Carsharing, cambio, stellt die Fahrzeuge zur Verfügung und kümmert sich um die Buchungen der Fahrten und die Abwicklung des Angebots, ist Vertragspartner für die einzelnen Carsharing-Nutzer. Die evd übernimmt die umweltfreundliche Stromlieferung für die Elektroautos sowie die technischen Dienstleistungen wie die Wagenpflege der Fahrzeuge. „Für uns als lokaler Energieversorger ist es ein wichtiges  Anliegen, uns an nachhaltigen Konzepten in der Stadt zu beteiligen“, sagt Klemens Diekmann, Geschäftsführer der evd. Mit der SVGD und cambio hat sich die evd bei einer europaweiten Ausschreibung mit diesem Konzept durchgesetzt. „Darauf sind wir sehr stolz, denn dies bedeutet Wertschöpfung für unsere Stadt und zeigt, dass die regionalen Partner ein gutes Konzept geliefert haben“, so Diekmann weiter.

Klaus Schmitz, der Geschäftsführer der stadteigenen Verkehrsgesellschaft SVGD, die auch den StadtBus Dormagen betreibt, sieht eine gute Ergänzung und Vereinbarkeit zu seinem Verkehrsangebot: „Mit Rabatten und attraktiven Angeboten, wollen wir die öffentliche und private Mobilität vereinen und so ein schlüssiges und nachhaltigeres Gesamtkonzept für Dormagen anbieten.“

Zunächst wird es zwei Abhol- und Rückgabepunkte im Stadtgebiet geben. Im Parkhaus an der Nettergasse sind acht Parkplätze für die stadteigenen Carsharing-Autos vorgesehen. Weitere 14 Stellplätze sind am Technischen Rathaus an der Mathias-Giesen-Straße 11 angesiedelt. Jeder Stellplatz ist mit einer Ladebox mit Typ2-Stecker ausgestattet.

Mit über 129.000 Kunden und einer Flotte von mehr als 3200 Fahrzeugen in 28 deutschen und 49 belgischen Städten ist cambio einer der größten unabhängigen Carsharing-Anbieter und hat viel Erfahrung mit städtischen Mobilitätskonzepten: „45 Prozent aller cambio-Fahrten sind berufliche Fahrten. Mehr als 1550 Unternehmen oder Behörden fahren aktuell mit cambio im Rheinland“, sagt Tanya Bullmann, Prokuristin bei cambio.

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