Römische Geschichte in Dormagen Welterbe: 2021 soll gefeiert werden

Dormagen · Konzept zum Erhalt des Status für Dormagen im Kulturausschuss vorgestellt.

 Ein Säulen-Porticus zwischen den Rathäusern zeigt Funde aus der Römerzeit, als Dormagen noch Durnomagus war.

Ein Säulen-Porticus zwischen den Rathäusern zeigt Funde aus der Römerzeit, als Dormagen noch Durnomagus war.

Foto: Carina Wernig

Harald Schlimgen fasste den wohl von allen Zuhörern im Ratssaal geteilten Wunsch in einem Satz zusammen: „Dann wollen wir mal hoffen, dass wir Mitte 2021 die Sektkorken knallen lassen können“, sagte der städtische Fachbereichsleiter für Bürger- und Ratsangelegenheiten, nachdem er in der Sitzung des Kulturausschusses das Konzept vorgestellt hatte, mit dem Dormagen und der Niedergermanische Limes den Status einer Welterbestätte erhalten sollen – eben in gut zwei Jahren, wenn darüber entschieden werden soll. Ein Antrag bei der Unesco soll im Januar 2020 in Paris gestellt werden. Kai Weber (CDU) zeigte sich „begeistert von dem Projekt, wir wollen es vorantreiben“. Und deshalb beantragte der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten sogleich, für die weitere Planung statt wie von der Stadt vorgeschlagen insgesamt 25.000 Euro für 2019 und 2020 bereitzustellen, sondern zwei Mal 20.000 Euro – unterm Strich also 40.000 Euro. Dem folgten die Mitglieder des Gremiums einstimmig. Die abschließende Entscheidung muss am 9. Mai der Stadtrat treffen.

 Der Niedergermanische Limes bezeichnet die ehemalige Grenze zwischen den römischen Provinzen „Germania inferior“ und „Germania magna“; sie trennte den linksrheinischen Teil des Rheinlands sowie der Niederlande, der zum Römischen Reich gehörte, von den rechtsrheinischen Gebieten, die die Römer nur bedingt kontrollierten. Dormagen und sein antikes Reiterkastell, das sich auf dem Areal der heutigen Innenstadt befunden hat, gilt als eine von 27 archäologisch bedeutsamen Fundstätten in Nordrhein-Westfalen, die Bestandteil der geplanten Welterbestätte sind. Um das Siegel „Welterbestätte“ zu erhalten, ist großer Einsatz erforderlich. In den kommenden knapp zweieinhalb Jahren muss ein überzeugendes Konzept für die Welterbe-Präsentation erarbeitet werden und die Finanzierung der zahlreichen Projekte gesichert sein, die Dormagen angehen möchte, um sich künftig mit dem werbewirksamen Titel „Welterbestätte“ schmücken zu können. Unter anderem geplant sind in diesem Zusammenhang der Umbau des Historischen Rathauses, eine moderne Neugestaltung des Römerkellers und die Herausgabe eines Buches zur römischen Geschichte in Dormagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort