Vor allem Wechselschichtarbeiter sind betroffen „Mitarbeiter sind sauer“

Vor allem Wechselschichtarbeiter sind betroffen · Im Streit um die Einstellung übertariflicher Zahlungen bei der Lanxess Deutschland GmbH hofft Karl Josef Ellrich, Bayer-Betriebsratsvorsitzender in Dormagen, doch noch auf eine Einigung, schließt aber auch eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht aus.

"Die Lanxess-Mitarbeiter sind sauer. Es trifft vor allem Beschäftigte, die in Wechselschicht arbeiten." Auch in Dormagen wird in drei Schichten gearbeitet. "Es ist einfach nicht zumutbar, dass Mitarbeiter ab 2006 zum Teil mehrere hundert Euro im Monat weniger bekommen." Der Bayer-Betriebsrat ist auch für Lanxess-Mitarbeiter zuständig. Am Dienstag hatte die Geschäftsführung über ein Sparpaket informiert. Dabei werde ein Vertrag über ertragsunabhängige übertarifliche Leistungen nicht verlängert, die Zahlungen würden Ende 2005 eingestellt. Danach müssen in Deutschland 3 900 Mitarbeiter mit Einbußen von durchschnittlich 200 Euro im Monat rechnen (NGZ berichtete). Der Gesamtbetriebsrat erklärte am Mittwoch die Verhandlungen als "vorerst gescheitert. Lanxess war nicht bereit, von ihrem zuerst gemachten Angebot abzurücken. Der Betriebsrat kann sich aber nicht erpressen lassen."

Unterschiedliche Auffassung besteht über rechtliche Ansprüche. "Um einen Rechtsstreit zu vermeiden, sind wir wir ja für Bayer bereits zu einer Lösung gekommen",so Ellrich. "Dort werden die übertariflichen ertragsunabhängigen Zahlungen allmählich reduziert, nämlich um 40 Prozent der jeweiligen Tariferhöhung, höchstens aber um 20 Euro im Monat. Da die Lage bei Lanxess schwieriger ist, wären wir zu weiteren Zugeständnissen bereit." Die Arbeitgeber hätten sich aber nur zu einer Abfindung für zwei Jahre bereit gefunden. "Wir wollen nochmals Gespräche führen, um doch noch zu einer Lösung zu kommen." Nur einen Tag nach der Nachricht über das Sparpaket gab Bayer am Mittwoch den Fahrplan für den Börsengang von Lanxess bekannt. Danach soll die Aktie voraussichtlich ab 31. Januar gehandelt werden. Die Eintragung der Abspaltung ins Handelsregister der Bayer AG ist für 28. Januar vorgesehen. Bayer-Aktionären soll für jeweils zehn Bayer-Aktien eine Lanxess-Aktie zugeteilt werden. (cs)

(NGZ)
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