Dormagen Minister Remmel: Grünland muss stärker geschützt werden

Dormagen · Fachtagung der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW in der Nordhalle stellte Maßnahmen zum Artenschutz in Mittelpunkt.

 Tagten in Zons (v.l.): Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Minister Johannes Remmel, Bürgermeister Lierenfeld und Landrat Petrauschke.

Tagten in Zons (v.l.): Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Minister Johannes Remmel, Bürgermeister Lierenfeld und Landrat Petrauschke.

Foto: Eva Pier (Nua)

Bei der zweitägigen Fachtagung "Grünlandperspektiven in Nordrhein-Westfalen - Bedeutung, Gefährdung, Entwicklung, Maßnahmen" der Natur- und Umweltschutz-Akademie (NOA) stellte NRW-Umweltminister Johannes Remmel die große Bedeutung des Erhaltes von Grünland heraus, um eine Verbesserung des Artenschutzes zu erreichen: "Der zunehmende Verlust der Artenvielfalt ist vor allem auf die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch den Menschen zurückzuführen", so Remmel. Täglich würden zehn Hektar, davon etwa 90 Prozent landwirtschaftliche Fläche, neu versiegelt oder bebaut.

Industriell überprägte Landschaften und Gewässer sowie der Klimawandel seien weitere Ursachen dafür, dass selbst "Allerweltsarten" mittlerweile deutlich gefährdet seien. Der Minister appellierte an die Verbraucher, durch ihr Konsumverhalten über Naturschutz zu entscheiden: Niedrige Preise, wie sie durch die Verbraucher gewünscht seien, könnten nur über intensive landwirtschaftliche Praxis erzielt werden. Diese führe häufig zu negativen Auswirkungen auf die Lebensräume vieler Arten, beispielsweise durch nicht bedarfsgerechte Anwendungen von Düngemitteln und Pestiziden. Da bestehe dringender Handlungsbedarf. Auch der Flächenverbrauch müsse entscheidend reduziert werden. Zudem solle die Naturschutzarbeit als feste Größe im NRW-Naturschutzgesetz verankert werden, um die Arbeit der Biologischen Stationen den "Platz einzuräumen, der ihr gebührt".

Bürgermeister Erik Lierenfeld wies auf den hohen Anteil an Schutzgebieten in Dormagen hin und würdigte die Rheinaue mit ihren für NRW bedeutenden Vorkommen besonders artenreicher Grünlandflächen. Er wies auf den Konflikt zwischen Naturschutz und zunehmender Freizeitnutzung hin: Die Grillabfälle in der Rheinaue trieben ihm "Tränen in die Augen". Lierenfeld lud Remmel ein, die Schirmherrschaft für die erste Woche der Umwelt in Dormagen ab 4. September zu übernehmen.

(NGZ)
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