Wohnen in Dormagen Mietwohnungsbau lässt auf sich warten

Dormagen · In Dormagen wird in diesem Jahr ordentlich gebaut. Die meisten Wohnungen werden allerdings nicht ins preiswerte Mietsegment fallen, weil Privateigentümer bauen. Das ist erst dann der Fall, wenn die Stadt als Investorin auftritt.

 Mietwohnungen zu finden, vor allem preisgünstige, wird immer schwieriger. Der Markt ist leer gefegt.

Mietwohnungen zu finden, vor allem preisgünstige, wird immer schwieriger. Der Markt ist leer gefegt.

Foto: dpa

Das Jahr 2019 wird ein Jahr des Wohnungsbaus. Das ist auch dringend nötig, denn die Not ist groß: 200 neue Wohnungen müsste es in jedem Jahr im Saldo geben, um die Nachfrage zu befriedigen. Davon müssten, so erklärt der für diesen Fachbereich zuständige Erste Beigeordnete der Stadt, Robert Krumbein, 30 Prozent preisgünstiger, im besten Fall öffentlich geförderter Wohnraum sein. Das ist aktuell nicht zu schaffen, obwohl es eine ganze Reihe von Bauprojekten gibt, die quer über die Stadt verteilt in den nächsten Monaten realisiert oder zumindest vermarktet werden.

Ein Problem ist, dass viele Baustellen von privaten Eigentümer initiiert sind, dort hat die Stadt keinen Einfluss, ob hochwertige Eigentumswohnungen oder günstige Mietwohnungen entstehen. Im Zweifel eher Ersteres. Anders sieht es erst dann aus, wenn das Beethoven-Quartier sowie das geplante Baugebiet Malerviertel III nahe der Kreisstraße 12 reif für die Vermarktung sind – große Areale, wo preiswerte Wohnungen in dreistelliger Zahl entstehen können, weil es städtischer Grund und Boden ist. Die Projekte, bei denen Wohnungen innerhalb einer bestehenden Bebauung entwickelt werden, sind in diesem Jahr erst einmal andere:

Recht zentral gelegen ist der künftige „Wohnpark An der Wache“, in dem zwei Mehrfamilienhäuser mit 28 Wohneinheiten gebaut werden. „In diesem Bereich besteht weiteres Ausbaupotenzial“, sagt Stadtplaner Gregor Nachtwey, „es existiert ein Rahmenplan, der weiteren Geschosswohnungsbau dort vorsehen kann.“ Auf dem Eckgrundstück Nettergasse/Hardenbergstraße in der Innenstadt könnten zwei Mehrfamilienhäuser mit zwei Geschossen und Dachgeschoss entstehen. In Rheinfeld sind es fünf Wohneinheiten an der Oststraße/Ecke Lupinenweg. An der Brunnenstraße in Stürzelberg, im westlichen Teil, entstehen zehn Einfamilienhäuser..

Die Baugenossenschaft Dormagen ist in den nächsten zwei, drei Jahren der größte Investor in der Innenstadt. Er startet sein Bauprojekt am südlichen Bereich der Helbüchelstraße, wo Mehrfamilienhäuser mit bis zu 35 Wohneinheiten entstehen werden, Danach geht es an der Friedrich-Ebert-Straße weiter. Los gehen soll es auch an der Alten Schule in Hackenbroich, wo es nach vielen Jahren des Stillstands und mit unterschiedlichen Planungsideen eine Lösung mit einer maßvollen Bebauung gibt: ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus und fünf Einfamilien- bzw Doppelhäuser. Am südlichen Weidenstraßweg in Gohr können zwei Baufelder bebaut werden: entweder mit sechs Doppelhäusern oder mit einer Kombination aus Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus.

Für 2020 gibt es auch bereits Planungen: Das bislang größte Bauprojekt ist der alte Sportplatz in Stürzelberg, wo drei Mehrfamilienhäuser sowie 20 Einfamilien- bzw Doppelhäuser vorgesehen sind. Gleich drei Mehrfamilienhäuser sind es am Herrenweg in Zons. Mehrfamilienhäuser sollen es auch auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbads in Nievenheim werden. Die genaue Nutzung ist noch unklar.

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