Dormagen Mieterverein will Preise in der Stadt stabil halten

Dormagen · Im nächsten Monat setzen sich der Mieterverein und Haus & Grund an einen Tisch, um die Details für einen neuen Mietspiegel auszuhandeln.

Der seit dem 1. Oktober 2010 gültige Mietspiegel für Dormagen soll fortgeschrieben werden. Deshalb will der Mieterverein alle Mieter in Dormagen, deren Kaltmiete sich seit dieser Zeit verändert hat, um ihre Mithilfe bitten. "Für diesen Zeitraum sollen Daten über die Höhe der Kaltmiete ohne Nebenkosten, die Wohnungsgröße sowie das Baujahr des Gebäudes und eventuell erfolgte nachträgliche Modernisierungen gesammelt werden", sagt Rechtsanwältin Anja Reinold-Kapff, die für den Mieterverein beratend tätig ist und auch Mitglied im Vorstand ist. Ziel sei, die Mieten stabil zu halten.

Deshalb stellt der Mieterverein auf seiner Homepage einen Fragebogen zur Verfügung. "Je mehr Daten gesammelt werden können, um so realistischer lässt sich die tatsächliche Höhe der aktuellen Mieten in Dormagen feststellen", so Reinold-Kapff. In Verhandlungen mit den Haus- und Grundbesitzervereinen des Rhein-Kreises Neuss soll dann Mitte November über die Zahlen für den neuen Mietspiegel verhandelt werden, der zum 1. Januar 2015 in Kraft treten könnte. Der Fragebogen ist auch im Büro des Vereins an der Krefelder Straße 32 in Dormagen erhältlich. Die Häuser und Wohnungen werden in der so genannten Baualtersklasse kategorisiert. Das Gros der Wohnungen befindet sich in Häusern die im Zeitraum Anfang der 1970er- bis Ende der 1990er-Jahre gebaut worden. In den neuen Wohnungen spielen die Faktoren energetische und Substanzsanierung eine untergeordnete Rolle. "Die Neubauten sind noch nicht in der Statistik enthalten", erklärt Reinold-Kapff.

Wie beurteilt der Mieterverein die Mietpreisentwicklung in Dormagen? Von einer Oase will die Rechtsanwältin nicht sprechen. Aber klar ist, dass sich das Preisniveau hier und auch in Rommerskirchen (das ebenso vom Mieterverein mitbetreut wird) deutlich von dem in den benachbarten Metropolen Köln und Düsseldorf unterscheidet. "Dort liegen die Preise sicherlich um ein Drittel höher." Also neun statt sieben Euro pro Quadratmeter für eine mittlere Wohnlage. Ein entscheidender Faktor dafür, weshalb viele Auswärtige in Dormagen nach Wohnraum suchen. Die Kaltmiete liegt in Dormagen "noch im verkraftbaren Bereich", sagt das Mieterverein-Vorstandsmitglied. Sorgen bereiten vor allem die Nebenkosten, "die ständig steigen", und die Modernisierungs-Erhöhung. Elf Prozent der Kosten können auf die Jahresmiete umgelegt werden.

Die Interessensvertretungen unterscheiden zwischen unteren, mittleren und gehobenen Wohnlagen. Die meisten Wohnungen in Dormagen liegen im mittleren Segment. Zu bevorzugten Lagen zählt die Juristin zum Beispiel die Ubier- und Langemarkstraße, ruhig und dennoch zentral gelegen. Schwieriger sind Wohnlagen, die unter Lärmbelästigungen leiden, wie beispielsweise in Delrath. Oder aber ältere, dichte Wohnbebauung wie sie in Hackenbroich zu finden ist.

(NGZ)
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