Baugenossenschaft Dormagen Auf gute Nachbarschaft am Rotdornweg

Horrem · Die Dormagener Baugenossenschaft möchte Quartiere aufwerten: Mietergärten werden unterschiedlich genutzt und gepflegt.

 Iris Weisensee in ihrem Mietergarten. Mit dem Projekt will die Baugenossenschaft die Quartiere verschönern.

Iris Weisensee in ihrem Mietergarten. Mit dem Projekt will die Baugenossenschaft die Quartiere verschönern.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Frisch gestrichene Fassaden, gepflegter Rasen vor den Häusern, aber auch Baulärm, zeugen von den Modernisierungsmaßnahmen der Baugenossenschaft Dormagen im Rotdornweg in Horrem. Im Rahmen dieser Modernisierung bekommen die Bewohner jetzt kleine Mietergärten. Diese sind kostenlos, bis auf eine Terrasse, die anteilig in die Miete eingerechnet wird, wie die Baugenossenschaft mitteilt. Einen dieser Mitergärten hat auch Iris Weisensee vor kurzem bekommen. Gegenüber ihrer Wohnung wird noch fleißig an anderen Gebäuden gebaut.

Sie selbst ist sehr zufrieden mit dem mitzunutzenden Garten. „Es ist doch schön, wenn man die Möglichkeit bekommt, hier kleine Blümchen und ähnliches anzupflanzen.“ Sie berichtet, dass sie und die anderen Mieter im Erdgeschoss freie Hand bei der Gestaltung haben. Sie selbst hat neben Blumen auch einen Apfelbaum gepflanzt.

Doch auch die Mieter der oberen Etagen haben etwas von dem Grün. „Es stärkt schon ein wenig das Gemeinschaftsgefühl“, ist sich Weisensee sicher. „Auch wenn die Gärten erst einmal den Bewohnern des Erdgeschosses gehören, so spricht ja nichts dagegen, sich hier unten zu treffen – und jeder bringt eine Kleinigkeit mit.“

Martin Klemmer, technischer Vorstand der Baugenossenschaft Dormagen, bestätigt diese Idee der gemeinschaftlichen Nutzung: „Mietergärten tragen zur Aufwertung des Wohnumfeldes bei, sie geben den Bewohnern Gestaltungsspielräume, stiften Gemeinschaft und fördern so die Bindung ans Quartier. Wir hoffen, durch die Komposition aus öffentlichen und privaten Außenbereichen starke Hausgemeinschaften entstehen zu lassen.“ Dafür muss der Garten aber auch wie bei den Weisensees gepflegt sein, andere sind aber noch ungemäht und ohne jede Blume. Diese machen doch einen verwilderten Eindruck.

„Leider scheint die Sonne den ganzen Tag genau auf den Garten. Dadurch ist es im Sommer kaum auszuhalten. Wir hatten einen Pavillon hier stehen, aber da er beim letzten Sturm einige Meter weggeflogen ist, haben wir ihn vorsorglich nicht wieder aufgestellt“, erklärt Weisensee weiter.

Vor allem für ihre Kinder sei der Garten schön, erzählt Iris Weisensee, von einem der Hauptgründe für sie, das kleine Idyll zu pflegen. Sie können sich dort ein wenig beschäftigen. Denn dort setzt ihr einziger Kritikpunkt an. „Es ist schön, dass sich die Genossenschaft um so viel um die Mieter kümmert. Aber viele Eltern hier wünschen sich, dass es wieder einen Spielplatz gibt. Als ich 1999 hier eingezogen bin, gab es einen, der wurde aber ziemlich verschandelt. Und bis zum nächsten Spielplatz kann man die Kinder nicht alleine gehen lassen, denn der ist einfach zu weit weg.“

Auf Nachfrage sagt Axel Tomahogh-Seeth, kaufmännischer Vorstand der Baugenossenschaft Dormagen, zu den fehlenden Spielplätzen im Norden Horrems: „Wir sind optimistisch, dass wir im Rahmen der Quartiersentwicklung mit Mieter- bzw. Mitgliederbeteiligung in den nächsten Jahren wieder einige Spielplätze gestalten und eröffnen können. Hier wünschen wir uns, dass sich die Nachbarn bzw. Nutzer um die Spielplätze kümmern und eventuelle Schäden oder Missstände an uns weitergeben.“

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