Dormagen Mieter-Streit am Alloheim

Dormagen · Mehrere Mieter der Alloheim-Wohnungen an der Röntgenstraße haben sich mit der Heimleiterin und ihrem Mann verkracht, die dort auch zur Miete wohnen. Beide Seiten beklagen Mobbing. Das Alloheim sieht sich nicht zuständig.

 Ärger am Alloheim – zwischen den Mietern der Wohnungen an der Röntgenstraße ist ein Streit entbrannt.

Ärger am Alloheim – zwischen den Mietern der Wohnungen an der Röntgenstraße ist ein Streit entbrannt.

Foto: h. jazyk

Toni Geuenich (73) marschiert über den Flur im ersten Stock der Röntgenstraße 20 c auf die Stahltür am Ende des Gangs zu. In Augenhöhe ist die Tür vergittert. "Dort", sagt Geuenich, "steht er hinter und beobachtet uns." Gemeint ist der Ehemann von Heimleiterin Sylke Korzin. Das Ehepaar wohnt dort ebenfalls zur Miete.

Geuenich und die Mietparteien Schwigon, Piatek, Hahne und Tekin fühlen sich belästigt. Ihre Vorwürfe wiegen schwer: Beleidigungen, tätliche Auseinandersetzungen, tote Tiere vor der Haustüre. Inzwischen vertritt Rechtsanwalt Jörg Szuka einen der Mieter der Wohnungen an der Röntgenstraße, die der Alloheim Senioren-Residenz GmbH gehören. Bereits im November hat er sich schriftlich an Geschäftsführer Thomas Kupczik gewandt: Der Ehemann "drangsaliert und schikaniert die Mieter des Objektes etwa dadurch, dass er nachts bei verschiedenen Mietern klingelt und häufig spät abends und nachts im Dunkeln vor und im Gebäude herumschleicht, hierbei ,Kontrollgänge' durchführt." Es würden nachts Fahrradreifen zerstochen, Eier unter Fußmatten platziert, Autos zerkratzt, an Waschmaschinen im Waschkeller manipuliert, Wäsche durchwühlt, behauptet der Anwalt. Er neige zudem dazu, "sehr lautstark und aggressiv aufzutreten". Kurzum: Es werde offensichtlich versucht, die gegenwärtigen "unliebsamen" Mieter zu vergraulen. Szuka sieht die Gefahr, dass der Konflikt eskaliert. In rechtlicher Hinsicht sei zu beachten, "dass nach unseren Informationen die Eheleute Korzin von ihrer Seite den Auftrag bekommen haben, die Mieterstruktur zu verändern".

Beim Alloheim selbst gibt man sich bedeckt. Michael Emrich, Sprecher des Unternehmens, meint: "Es handelt sich hier um Streitigkeiten zwischen Mietern." Zufällig sei Frau Korzin Leiterin der Dormagener Dependance des Alloheims. Das Alloheim als ihr Arbeitgeber habe mit den Streitigkeiten nichts zu tun. Reagiert hat das Haupthaus auf die Auseinandersetzungen indes schon. Um des Mietfriedens Willen habe ein unabhängiger Mitarbeiter inzwischen die Hausmeistertätigkeiten wie Reparaturen übernommen. Auch Sylke Korzin möchte sich zu den Vorwürfen nicht äußern: "Die Sache klären wir intern." Hintergrund ist, dass sich im Gegenzug auch die Eheleute Korzin von anderen Mietern belästigt fühlen. Toni Geuenich steht derweil ein wenig wehmütig in seinem Garten. Früher habe er seine Wohnungstür offen stehen lassen. Das möchte er heute nicht mehr machen. "Im Grunde genommen", sagt er traurig, "möchten wir alle nur unsere Ruhe haben."

(NGZ/rl)
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