Michaelismarkt in Dormagen Stürzelberg siegt im Stadtteil-Wettbewerb
Dormagen · Mit mehr als 60 Ständen regionaler Anbieter wartete der Michaelismarkt am Sonntag auf. Zu den Höhepunkten des Tages zählte der zweite Stadtteil-Wettbewerb, an dem sich insgesamt sieben Teams beteiligten.
Gleich zwei Veran-staltungen lockten am Sonntag viele Tausend Besucher bei herrlichen Sonnenschein in die Dormagener Innenstadt: der Michaelismarkt mit dem Stadtteil-Wettbewerb und die Inklusionsmesse, die zum Abschluss der Inklusionswoche stattfand.
Vor dem Historischen Rathaus wurde den Besuchern allerhand geboten – etwa Live-Musik, die zum Mitsingen und Schunkeln einlud. Zudem sorgten Streetfood-Wagen für das leibliche Wohl von Groß und Klein. „Ich möchte mich herzlich bei der City-Offensive Dormagen für das wirklich gelungene Stadtfest bedanken“, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Hier gibt es eine großartige Auswahl an regionalen Verkaufsständen, die zum Flanieren einladen und eine bunte Vielfalt an kostenlosen Attraktionen für die Kinder.“ Von Stadttor zu Stadttor sei es gelungen, „ein wirklich tolles Fest auf die Beine zu stellen“, sagte Thomas Schmitt, Leiter des Stadtmarketings Dormagen. Mit mehr als 60 verschiedenen Ständen von regionalen Anbietern, Präsentationen heimischer Vereine und der Feuerwehr sowie den Händlern, die ihre Geschäfte öffneten, sei ein wahrer Publikumsmagnet geschaffen worden.
Bestandteil des Michaelismarktes war der Stadtteil-Wettbewerb, der nunmehr zum zweiten Mal stattfand. Sieben Teams traten für einen guten Zweck gegeneinander an und versuchten, möglichst viele Punkte in unterschiedlichen Disziplinen wie „Basketball spielen“, „Legos zusammenbauen“ oder „Tigerenten Riding“ zu erzielen. „Es ist fantastisch, wie viel Engagement die Teams zeigen und wie stark ihr Siegeswille ist. Hier gibt heute jeder Einzelne wirklich alles“, freute sich Heinz Kuboth, Organisator des Stadtteil-Wettbewerbs.
Gewinner des Nachmittags wurde – wie bereits 2016 – der Stadtteil Stürzelberg. Die Aktiven landeten auf Platz eins und kassierten dafür 1000 Euro, die für ein Projekt Ort eingesetzt werden sollen. Auf dem mit 500 Euro dotierten zweiten Platz landete Zons. Platz drei teilen sich mit jeweils 250 Euro das Rathaus-Team mit Bürgermeister Erik Lierenfeld und die Aktiven aus dem Stadtteil Straberg.
Im Trausaal des Historischen Rathauses informierten Vereine und Institutionen über ihre Arbeit und Angebote. Teilnehmer der Inklusionsmesse war unter anderem Adham Agwa, der sich mit seiner Mutter, Physiotherapeutin des Inklusions-Kindergartens Dormagen und Malerin, an der Veranstaltung beteiligte. „Ich werde komisch angeschaut, oft sagen die Menschen auch hässliche Sachen zu mir“, sagte der 31-Jährige. „Ich weiß, dass ich anders bin, weil ich im Rollstuhl sitze und in manchen Dingen ein bisschen langsamer bin, als andere. Aber das ist doch kein Grund, zu mir gemein zu sein.“
Adham Agwa ist vor acht Jahren von zu Hause ausgezogen und lebt mit vielen weiteren Bewohnern in einer ambulanten WG, die unter anderem von Georg Kaiser-Burbeck von der Lebenshilfe betreut wird. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir aktuell so viele Klienten betreuen dürfen, und würden uns auch freuen, wenn es in Zukunft noch mehr werden würden. Für viele von ihnen ist es der erste Schritt aus der häuslichen Umgebung. In den WGs lernen sie trotz ihrer Behinderung selbstständig zu werden und ein ganz normales Leben zu führen“, berichtete der Betreuer. „Das Arbeiten in den Wohngemeinschaften gibt einem unglaublich viel. Die Menschen dort sind sehr aufgeschlossen und verbreiten viel Lebensfreude – so wie unsere Kimberly.“
Kimberly ist 25 Jahre alt und die gute Seele der WG. Sie lebt aufgrund einer emotionalen Behinderung seit zwei Jahren in der Wohngemeinschaft. „Sie hilft, wo sie nur kann, trotz ihres Handicaps. Sie hat sich vergangene Woche sogar getraut, einen Malkursus zu leiten“, berichtet Marion Stimmel-Schreiber, die Mitorganisatorin der Inklusionswoche. Für Kimberley und Adham sind die Inklusionsprojekte der Öffentlichkeit enorm wichtig, um endlich mehr Akzeptanz der Gesellschaft zu erhalten – und nicht weiter ausgeschlossen zu werden.