Dormagen Mehr Geld für Weihnachtsfeiern

Dormagen · Nach den mageren Jahren der Wirtschaftskrise feiern viele Unternehmen wieder Weihnachten. Das spüren insbesondere viele Gastronomen in Dormagen positiv. Sie verbuchen sogar für Januar Weihnachtsfeiern.

 In der Krise sind die Weihnachtsfeiern vieler Firmen nicht so prunkvoll ausgefallen. Nun sind die Auftragsbücher vieler Hotels wieder gut gefüllt. archiv: kogag

In der Krise sind die Weihnachtsfeiern vieler Firmen nicht so prunkvoll ausgefallen. Nun sind die Auftragsbücher vieler Hotels wieder gut gefüllt. archiv: kogag

Foto: NGZ

Geht es nach Ivica Pandzic, Chef des Traditionshotels "Höttche", dann ist die Wirtschaftskrise vorbei: "Seit September gibt es einen Aufwind hoch zehn", sagt er euphorisch. Das macht sich insbesondere bei den Buchungen von Weihnachtsfeiern bemerkbar. Viele Unternehmen gönnen ihren Mitarbeitern 2010 wieder einen feierlichen Jahresausklang. Im "Höttche" sind 14 Tage zwischen November und Dezember belegt. Deutlich besser als noch im Vorjahr sei die Lage. Erst im Februar werde es wieder ruhiger.

Adventssonntage ausgebucht

Besonders beliebt sind die Wochenendtermine. Auch die Adventssonntage sind restlos belegt. "Ich habe hier sogar Buchungen von Weihnachtsfeiern für den Januar", sagt Pandzic.

Eine dieser Firmen, die erst im Januar feiern, ist Elektro Schieffer, ansässig an der Römerstraße. "Wir haben keinen Termin mehr bekommen", bestätigt Regina Schieffer. Der Ablauf der Feier soll allerdings sein wie immer: Erst gibt es ein Essen, später wird gekegelt – "wir haben einen eigenen Firmenpokal" –, danach noch eine Tombola. Bei allen Feierlichkeiten wird aber doch aufs Portemonnaie geschaut: "Vor 20 Jahren sind die Preise in der Tombola teurer gewesen." Auch Ivica Pandzic spürt indes den Spartrend. "Früher haben die Firmen Büffet bestellt, heute wird à la carte gegessen." Das sei nämlich preisgünstiger.

Allgemein positiv ist die Situation indes auch im Schloss Friedestrom in Zons. "Die Durststrecke ist vorbei", sagt Michael Büschel, stellvertretender Hotelleiter. Auch er registriert "überraschend viele Weihnachtsfeiern". Jeden Tag ein bis zwei Feiern finden derzeit im Schloss Friedestrom statt. Den Aufwärtstrend bestätigte auch Marion Becker, Vorstandsmitglied beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), unserer Zeitung: "Die Talsohle ist überschritten." Doch nicht überall ertönen Jubelarien. "Wir bemerken eine Tendenz, dass viele Mitarbeiter die Weihnachtsfeiern aus ihrer Kaffeekasse zahlen", sagt Reiner Löbe, Chef beim Hotel Flora. In dem Maße wie früher werde heute nicht mehr gefeiert. 2007 fingen die Firmen zu sparen an: "Da wurde plötzlich nur noch das Essen gezahlt und nicht mehr die Getränke." Früher seien zudem oft die Abteilungen von Bayer gekommen – "die sind heute verschwunden".

(NGZ)
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